A-Jugend-Handballer der HSG Wetzlar und des TV Hüttenberg mit abgebrochener Spielzeit zufrieden und bereits für 2020/21 qualifiziert.
. GIESSEN (hüt). Die Corona-Pandemie zwingt in den Handball in die Knie. Nachdem bereits die Männer-Bundesligen vorzeitig abgebrochen wurde, folgte kurze Zeit später der Abbruch der laufenden Spielzeit in der höchsten Spielklasse der männlichen Jugend A. Mit beiden Tabellenführern der beiden Bundesliga-Meistergruppen, Füchse Berlin und SG Flensburg-Handewitt, kürte der Jugendspielausschuss des Deutschen Handballbundes zwei Deutsche Meister.
Daneben sind nach der Entscheidung, dass neben allen Teilnehmern der beiden Meisterrunden auch die jeweils Erst- und Zweitplatzierten der vier Pokalrunden direkt für die Saison 2020/21 der Jugend-Bundesliga qualifiziert sind 25 von 40 Startplätzen ohne Qualifikation bereits vergeben. Wie genau die verbleibenden 15 Tickets ausgespielt werden, ist noch offen. Das kann sowohl der HSG Wetzlar, als auch dem TV Hüttenberg egal sein, denn beide haben als Teilnehmer der Meisterrunde (HSG) und Tabellenführer der Pokalrunde Gruppe West (TVH) ihr Bundesliga-Ticket bereits sicher. Einverstanden mit der Verbandsentscheidung sind auch die Übungsleiter der beiden besten heimischen Jugendteams.
"Ich denke, dass der Saisonabbruch aufgrund der aktuellen Situation und der unklaren Entwicklung die richtige Entscheidung gewesen ist. Auch die Entscheidung, dass die 25 Teams für ihre bisherigen Leistungen mit der direkten Qualifikation belohnt werden, ist gut. Ich denke, so können meine Spieler ihre Entwicklung etwas besser fassen und erfahren so weiterhin eine Bindung und Motivation zum Handball", so Hüttenbergs Trainer Michael Ferber. Ins gleiche Horn bläst Wetzlar-Coach Thomas Weber: "Der Abbruch ist verständlich und war voraussehbar, ich habe ehrlich gesagt schon länger mit nichts anderem gerechnet." Auch die Entscheidung, dass Berlin und Flensburg als Meister ernannt wurden, findet er verständlich: "Die Berliner waren sowieso der ganz große Favorit in diesem Jahr und haben das auch in der Meisterrunde eindrucksvoll unter Beweis gestellt." Dort führten die Jungfüchse die Tabelle mit zehn Siegen aus zehn Spielen mit einer eindrucksvollen Tordifferenz von +129 vor GWD Minden und Wetzlar souverän an.
Wesentlich spannender ging es in Gruppe zwei zu. Die SG Flensburg-Handewitt lag nur einen Punkt vor der mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen, zwei vor Bayer Dormagen, und sogar der aktuelle Tabellenvierte SC Magdeburg hatte bei einem Spiel weniger noch gute Karten.
Alles in allem kann man einmal mehr von einer erfolgreichen Saison für die HSG Wetzlar sprechen, die mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erneut ins Viertelfinale eingezogen wäre und somit zu den acht besten Jugendteams in Deutschland gezählt hätte. Auch ein Verdienst von Thomas Weber, der die Jugendarbeit der Grün-Weißen in den vergangenen Jahren nachhaltig prägte. Sein Nachfolger in der kommenden Saison, wenn auch die U19 wieder unter dem Stammverein HSG Dutenhofen/Münchholzhausen auflaufen wird, heißt wie in der U23 Gennadij Chalepo. Wie und wann es weitergeht und wann mit der Vorbereitung auf die neue Saison gestartet werden kann, ist wie so vieles noch offen. "Irgendwann werden wir ein Datum bekommen und mit der Planung beginnen können", sagt Jugendkoordinator Andreas Klimpke.
Minimal weiter ist der TV Hüttenberg. Die Mannschaft von Michael Ferber hatte gerade frisch die Tabellenführung in der Pokalrunde West übernommen und gute Aussichten, um in den Gewinn des erstmals vergebenen DHB-Pokals eingreifen zu können, als Corona kam. "Ich glaube, dass eine Fortführung für unsere Mannschaft vor allem mental eine große Aufgabe gewesen wäre, denn athletisch haben sich alle fit gehalten. Wir waren bis zu der Zwangspause in einem gewissen Flow, daher hätte ich gerne der Mannschaft weitere Spiele auf Augenhöhe gegönnt. Aber wir sind sehr froh, unser intern gestecktes Ziel mit solch einer Entwicklung erreicht zu haben", sagt Ferber, der darauf hofft, dass die neue Saison in naher Zukunft terminiert werden kann. "Bis dahin werde ich mir ein festes plausibles Szenario definieren und mit der Vorbereitung so beginnen, wie es bis dann möglich ist. Im Dezember würde ich mich unter Voraussetzung aller Vernunft spätestens gerne wieder in der Sporthalle sehen."
Der Kader des TVH für die kommende Saison wird aus den Spielern der aktuellen Mannschaft des Jahrgangs 2002 und dem älteren U17-Jahrgang 2003 bestehen. Dabei haben bereits viele Akteure der U17 in der abgebrochenen Saison in der Jugendbundesliga spielen können, so dass man in Hüttenberg darauf hofft, trotz der aktuellen Lage auf einer gewissen Basis aufbauen zu können.