"Linden-Cup" als Livestream

Das Handball-Turnier der HSG Linden muss notgedrungen neue Wege beschreiten. Vom 1. bis 6. September testen dabei acht Teams ihre Form.

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. LINDEN (mcs). Zu einem Zuschauermagnet hat sich in den letzten Jahren der "Linden-Cup" der HSG Linden gemausert, bei dem sich reihenweise Handball-Erst- und Zweitligisten die Klinke in die Hand gaben und die Stadthalle Teil ihres Vorbereitungsprogrammes war. Doch in diesem Jahr ist in "Corona-Zeiten" alles anders, die gute Nachricht für Handball-Fans ist aber: Es wird gespielt, und auch die Fans können - wenn auch nicht unbedingt vor Ort - alle Partien live sehen.

Dafür mussten die Veranstalter um Institution Uli Lepper diesmal andere Wege gehen. Waren sonst ob der attraktiven Besetzung keinerlei Mühen nötig, um die Halle bis auf den letzten Platz und darüber hinaus zu füllen, sind in diesem Jahr aufgrund des Hygienekonzeptes und der Abstandsregeln nur rund 50 Zuschauer zugelassen, die ihre Tickets zudem via Internet bestellen müssen. Ein Einlass an der Kasse ist diesmal nicht mehr möglich.

Um den Fans der Teams und den Handballinteressierten der Region dennoch reichlich Handball zu bieten, werden alle Partien des "Linden-Cups" nun als Livestream auf der Homepage der HSG Linden bzw. dem vereinseigenen YouTube-Kanal zu finden sein. "Wir wollen natürlich, das das Turnier weiterhin Bestand hat, aber auch, dass unsere Sponsoren, die es natürlich braucht für eine solche Veranstaltung, auch ausreichend zur Geltung kommen. Deswegen haben wir uns dazu entschieden, alle Spiele per Livestream zu übertragen. Dafür haben wir einige Mühen auf uns genommen und hoffen natürlich, dass diese sich lohnen. Und dennoch blutet einem das Herz, dass nur so wenige Zuschauer in die Halle dürfen", berichtet Organisator Lepper. Für den Stream wurde eigens Florian Gümbel engagiert, Conrad Melle wird die Moderation übernehmen und gleichzeitig auch ab und an bekannte Co-Kommentatoren bei den Spielen an seiner Seite begrüßen können.

Los geht die Veranstaltung, die vom 1. bis 6. September stattfindet und in zwei Vierergruppen nach dem Modus Jeder-gegen-jeden ausgetragen wird, mit der Partie des Oberligisten HSG Wettenberg gegen den Landesligisten HSG Lumdatal. Die HSG Kleenheim/Langgöns und Gastgeber HSG Linden komplettieren Gruppe B. In Gruppe A treten mit der HSG Pohlheim und dem TV Petterweil ebenfalls zwei Ober- sowie mit der TG Friedberg und den TSF Heuchelheim zwei Landesligisten an. Ein Endspieltag muss diesmal auch entfallen, Preisgelder gehen an alle teilnehmenden Teams, die jeweiligen Gruppensieger erhalten einen etwas höheren Obolus.

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Obwohl Kassendienste nicht zu leisten und die Zuschauerzahlen vor Ort gering sind, ist die Anzahl der Helfer dennoch hoch, was am umfangreichen Hygienekonzept liegt, das erarbeitet wurde. Hierbei lobte Lepper zugleich das hohe Engagement der Stadt Linden, zuletzt wurden noch Ausbesserungsarbeiten am maroden Hallenboden vorgenommen.

"Das war wirklich super. Es ist ja im Interesse aller, dass das Turnier weiter besteht. Dennoch ist es schon Wahnsinn, dass wir zwischen 20 und 30 Helfer im Einsatz haben werden, um das Konzept perfekt umsetzen zu können", so Lepper, dem es gar nicht gefällt, dass Heft des Handelns im 29. Jahr seiner Turnierorganisation nicht in Händen zu halten. "Man hofft, man zweifelt, ist frohen Mutes und dann wieder etwas ängstlich, denn letztlich müssen wir jeden Tag schauen, wie die Entwicklungen sind. Das gefällt mir natürlich nicht, da ich gerne alles perfekt vorab organisiere. Aber aktuell ist es nun einmal so, dennoch hoffe ich, dass unser Mut belohnt wird, dass Turnier trotz der Gegebenheiten zu veranstalten!" Zudem sieht Lepper den "Linden-Cup" für seinen Verein als perfekten Probelauf für die nahende Saison 2020/21.