Die heimischen Starter zeigen beim Lauf in Wetzlars Partnerstadt gute Leistungen. Und das, obwohl sie bei der Strecke extrem aufpassen müssen, nicht zu stürzen.
SIENA. Anlässlich der 35-jährigen Partnerschaft zwischen Wetzlar und Siena hat die Läufertruppe des Team Naunheim mit der Stadt Wetzlar das "Marathon-Projekt 2022" gestartet. Neben einem kulturellen und kulinarischen Programm stand der Start beim "Ecomartona Chianti Classico" durch die reizvolle toskanische Gegend im Zentrum der Erlebnisreise.
Über 1100 Läufer starteten etwa 20 Kilometer von Siena entfernt über Marathon, Halbmarathon und 13 Kilometer - darunter auch die 35 Teilnehmer aus der Domstadt. Sie erlebten die herrliche Hügellandschaft des Chianti mit den weiten Weinbergen, Olivenhainen, Zypressen-Alleen, beeindruckenden Panorama-Blicken. Kämpften bei heftiger Hitze aber auch mit extrem schweren Strecken. Unzählige heftige Steigungen, gefährliche Abstiegspassagen über teilweise grobes Geröll, welches ein Laufen nicht erlaubte (mit Warnhinweisen der Veranstalter), lange Schotterstrecken forderten bei diesem Trail-Run von allen Startern die letzten Reserven.
"Die wunderschöne Landschaft konnten wir leider nicht genießen, denn wir mussten die Blicke immer am Boden haben, um nicht zu stürzen. Dieser Trail dauerte ein Stündchen länger, als man es von einem Stadtmarathon in einer deutschen Metropole gewohnt ist", sagte Mitorganisator Thomas Henopp über das Abenteuer. Zugleich ist er aber auch stolz: "Alle haben sich durchgequält und unser Drachenverein hatte keinen Ausfall - da hätte ich absolut nicht drauf gewettet".
Trotz der herausfordernden Bedingungen feierte die Naunheimer Truppe mit ihren weißen T-Shirts "Marathon-Projekt 2022" beim Städtepartnerschafts-Trip in die Toskana im großen Läuferfeld beachtliche Erfolge. Beim Marathon - bei dem knapp 1000 Höhenmeter bergauf und bergab zu bewältigen waren - erkämpfte sich Ralf Krause mit 3:57:02 Stunden den 14. Rang im Gesamt-Klassement. Nach dem Start vor der trutzigen Festung Castello di Brolio lief er als überlegener Sieger der M 50 über die Ziellinie auf der Piazza Marconi in Castenuovo Berardenga.
Weit vorne landete als 23. und Siebter der M 40 auch Matthias Klug mit 4:11:57 Stunden. Eike Schiek (4:34:56) erreichte in der M 50 den fünften und Frank Drews (4:44:18) in der M 55 den sechsten Platz. Einen weiteren Klassensieg erkämpfte sich Thomas Henopp (4:44:19) in der M 60.
Unter die besten Zehn kamen die fünf Marathon-Läuferinnen des Team Naunheim. Martina Kunze holte sich Bronze in der W 55 (5:27:20). Die Wertung der W 60 gewann Heike Ferber in 5:38:14 Stunden. Silvia Sawellion (5:38:15) finishte als Sechste der W 50. Angela Schnorr (5:53:51) und Bettina Strunk (6:11:57) belegten in der W 50 den achten und in der W 55 den neunten Rang.
Die Halbmarathon-Läufer hatten bei ihrem Trail-Rennen durch die hügeligen Weinberge der Toskana auch noch über 400 Höhenmeter zu bezwingen. Hier überzeugte die leichtgewichtige W 65-Läuferin Monika Donges zwei Wochen vor ihrem Start beim Frankfurt-Marathon als erstaunliche Fünfte der Frauen-Konkurrenz mit einmal mehr herausragenden 1:50:04 Stunden. Der verdiente Klassensieg blieb ihr allerdings verwehrt, da sie bei den jüngeren Läuferinnen der W 60 gewertet wurde und hier Silber holte.
Erfolgreich mischte Jannis Janson über die 21,1-Kilometer-Distanz in der Spitzengruppe der Männer mit. Er trumpfte als Sechster des Klassements auf, und in der M 30 registrierten ihn die Veranstalter nach ausgezeichneten 1:27:58 Stunden als Fünfter.
Schnellster Naunheimer Läufer über 13 Kilometer mit 280 Höhenmetern war Jürgen Schnorr, der nach 1:20:38 Stunden in der M 55 den 13. Platz schaffte. Rebecca Magnus führte die Naunheimer Läuferinnen mit 1:36:53 Stunden an und erreichte in der W 40 den 14. Rang. W 70-Läuferin Inge Bork (1:47:21) freute sich in der Wertung W60/ältere über den vierten Rang.
"Der Schmerz geht, der Stolz bleibt", blickte M 60-Marathonsieger Thomas Henopp letztlich zufrieden auf die von allen Team-Startern gemeisterte Herausforderung "Ecomarathona Chianti Classico" zurück und gab ihr das Prädikat "sehr empfehlenswert".
Weitere Ergebnisse
Marathon, Männer-M55: 19. Jens Hermann, 5:36:07, 21. Axel Reinhardt, 5:53:50.
Halbmarathon, Männer-M30: 11. Michel Andrick, 1:44:06. - M50: 23. Holger Mandler, 1:57:32, 35. Matthias Neeb, 2:10:17, 54, Ismail Kaya, 2:33:45. - M55: 26. Dieter Dörfler, 2:08:57, 37. Markus Bourcarde, 2:15:21, 38. Peter Woditschka, 2:15:21, 49. Jürgen Bäthis, 2:29:32, 51. Bernd Müller, 2:32:50, 55, Michael Pohl, 2:38:57. - M70: 8. Klaus Bork, 3:08:26.
Frauen, W50: 16. Ilona Seifert, 2:34:28. - W60: 10. Petra Pilz, 2:42:33.
13 Kilometer, Männer, M40: 34. Thorsten Höbel, 2:14:09. - M60: 18. Mathias Rödl, 1:40:10.
Frauen, W50: 20. Annette Rödl, 1:40:11. - W55: 10. Rena Woditschka, 1:48:35.