Beständigkeit auf hohem Niveau zahlt sich für die Hochtaunus-Taunus-Athletin mit 15000 US-Dollar aus.
Von kie
Olympia-Teilnehmerin Vanessa Grimm vom Hochtaunus-Verein Königsteiner LV kann sich am Ende der Freiluft-Saison über einen "Zahltag" freuen. Foto: kie
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HOCHTAUNUS - Großer Zahltag für Vanessa Grimm. Die Siebenkämpferin vom Königsteiner LV strich durch den dritten Platz in der Endabrechnung der "World Athletics Combined Events Challenge" (siehe Infokasten) mit 15000 US-Dollar das Höchste Preisgeld ihrer noch recht jungen Karriere ein. Die internationale Wertung-Serie im Siebenkampf entschied die US-Amerikanerin Kendell Williams (19574 Punkte) zu ihren Gunsten. Maria Vincente (Spanien) hatte als Zweite mit 18695 Zählern schon einen größeren Rückstand. Nur knapp dahinter sortierte sich Vanessa Grimm (18661 Punkte) ein. Die Top-Fünf bei den Frauen komplettierten dann noch Georgia Ellenwood (Kanada/18635) sowie Odile Ahouanwanou (Benin/18284).
Die 24-Jährige Polizistin vom KLV legte den Grundstein zu diesem tollen Erfolg bei ihrer Premiere im Mehrkampf-Mekka Götzis (Österreich), als sie mit der neuen persönlichen Bestmarke (6316 Punkte) als beste deutsche Athletin Fünfte wurde. Es folgten dann noch 6231 Zähler (vierter Platz) beim Stadtwerke-Meeting in Ratingen und dann der Olympia-Start in Tokio (19. mit 6114 Punkte.). Diese drei starken Mehrkämpfe der Saison ergaben den Punktwert (18661 Pkt.) im Ranking. Zum zweiten Platz fehlten Grimm lediglich 34 Zähler. Also rein rechnerisch rund zehn Pünktchen pro Siebenkampf. Dann wären noch 5000 US-Dollar dazugekommen. Unterm Strich war es für den Schützling von Hessenkader-Coach Philipp Schlesinger eine überragende Saison. Die begann mit der nur hauchdünn verpassten Quali zur Hallen-EM im polnischen Torun zwar mit etwas Verdruss, entwickelte dann aber nach einem intensiven Zwischenaufbau eine ungeahnte Eigendynamik, die mit dem Olympiastart und nun auch einer "dicken Belohnung" durch den Weltverband endete.
Ein paar Zahlen verdeutlichen dies eindrucksvoll. In gleich fünf Disziplinen des Siebenkampfes stellte Vanessa Grimm neue "Hausrekorde" auf. Dies waren 13,62 Sekunden über 100 Meter Hürden, 6,26 Meter bei der Weitenjagd, 15,04 Meter mit der Kugel, 2:14,96 Minuten über die 800 Meter sowie 45,05 Meter mit dem Speer.
Olympia-Teilnehmerin Vanessa Grimm vom Hochtaunus-Verein Königsteiner LV kann sich am Ende der Freiluft-Saison über einen "Zahltag" freuen. Foto: kie
Olympia-Teilnehmerin Vanessa Grimm vom Hochtaunus-Verein Königsteiner LV kann sich am Ende der Freiluft-Saison über einen "Zahltag" freuen. Foto: kie
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In der Saison 2022 warten dann schon die nächsten Herausforderungen mit gleich zwei möglichen sportlichen Höhepunkten. Mit nur einem Monat Abstand finden bei den Leichtathleten zuerst die Weltmeisterschaften (in Eugene, Oregon) und dann quasi im Anschluss die "Heim-EM" in München statt. Hinzu käme im März noch eine Hallen-WM im serbischen Belgrad, die Grimm und ihr Coach jedoch recht sicher nicht in der Planung haben. Der Fokus des Erfolgs-Duos geht ganz klar in Richtung internationale Titelkämpfe im Freien.
Die "Challenge" bei den Männern und satte 30000 US-Dollar gewann Zehnkämpfer Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied/24500 Pkt.) vor dem Tschechen Adam Helcelet (24087 Pkt.) und Martin Roe (Norwegen/23934 Pkt.).
"COMBINED EVENTS CHALLENGE"
Der Weltverband der Leichtathleten "World Athletics" hat neben seinen Premium-Wettkämpfen (Diamond League) für die Einzelstarter in den diversen Disziplinen auch für Crossläufer, Geher, Marathon-Spezialisten und die Mehrkämpfer eine Top-Kategorie geschaffen. In der sogenannten "Combined events Challenge" werden am Ende der Saison für die besten Männer und Frauen (Top 8) jeweils etwas mehr als 100000 US-Dollar ausgeschüttet. Die jeweiligen Sieger erhalten zudem eine Wildcard für die nächsten Weltmeisterschaften (2022 in Eugene/Oregon USA). Jeder Athlet kann maximal drei Wettkämpfe in die Wertung bringen. Zwei Resultate müssen bei Mehrkämpfen der "Gold-Label" Kategorie erzielt werden. Dazu gehörten 2021 das Multistar-Meting in Lana (ITA), das Hypo-Meeting in Götzis (AUT), das Mehrkampf-Meeting in Arona (ESP), die US-Trials "Hayward Fields" in Eugene sowie das Stadtwerke-Meeting in Ratingen. Um die das hohe Niveau dieser Veranstaltung zu gewährleisten, müssen Athleten aus mindestens acht Nationen am Start sein, die in der Weltbestenliste (des Vorjahres) platziert sind. Hinzu werden sehr hohe Anforderungen in Bezug auf die Stadion-Ausstattung, die Anzahl der Doping-Kontrollen, Athletenhotel, die medizinische Versorgung etc. gestellt. Das dritte Resultat für die Challenge Wertung sollte dann bei einer internationalen Meisterschaft wie Olympia oder WM eingebracht werden. (kie)