Hoffnungsvoller Leichtathletiknachwuchs, unterstützt von Tobias Leistner (Süwag), Stefan Hastrich (Kreissparkasse) und Manfred Michel (Förderverein).
(Foto: André Bethke)
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WEILBURG - Die Leichtathleten hätten gerne mehr mediale Präsenz, sehen sich allzu oft im Schatten der Fußballer. Das mag in der großen weiten Sportwelt so sein, nicht aber im Kreis Limburg-Weilburg.
Läufer, Werfer, Springer und Mehrkämpfer müssen hierzulande ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen. Sie zeigen beeindruckende Leistungen, bringen immer wieder neue Talente heraus, machen bundesweit auf sich aufmerksam und haben etwas, was sie im Sportkreis Limburg-Weilburg einzigartig macht: einen Hauptsponsor. Und der ist wahrlich keine Eintagsfliege. Denn schon zum 13. Mal in Folge unterstützt die Süwag Energie AG den heimischen Leichtathletik-Förderverein.
Der Energieversorger lässt sich dabei nicht lumpen, zahlt auch für 2020 wieder 8000 Euro. „Wir machen das gerne und mit Überzeugung, weil wir die Entwicklung der jungen Athleten und die Arbeit der Vereine sehen, die dahinter steckt“, sagte Tobias Leistner. Der Referent für Sponsoring bei der Süwag unterzeichnete in den Räumlichkeiten der Kreissparkasse Weilburg, in denen Vorstandsvorsitzender Stefan Hastrich sein Haus als verlässlichen Partner für Sport und Kultur vorstellte, gemeinsam mit dem Fördervereins-Vorsitzenden Manfred Michel das entsprechende Vertragspapier, das den Leichtathleten die weitere Förderung sichert.
Hoffnungsvoller Leichtathletiknachwuchs, unterstützt von Tobias Leistner (Süwag), Stefan Hastrich (Kreissparkasse) und Manfred Michel (Förderverein). Foto: André Bethke
Fördervereinsvorsitzender Manfred Michel (l.) und Süwag-Vertreter Tobias Leistner unterzeichneten in den Räumen der Kreissparkasse Weilburg den Sponsorenvertrag. Foto: André Bethke
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Michel, selbst in jungen Jahren ein richtig guter Leichtathlet, unterstrich die Bedeutung dieser Zusammenarbeit mit klaren Worten: „Ohne solch einen Hauptsponsor können wir nicht leben. So aber sind wir gerüstet für unsere Aufgaben.“ Dabei dachte der Ex-Landrat, der den Förderverein seit seiner Gründung 2003 führt, an Anschaffungen wie Speere und Stabhochsprungstäbe, vor allem aber an das Süwag-Förderteam.
Dies stellte Martin Rumpf vor. Der Vorsitzende des Leichtathletikkreises Limburg-Weilburg tat dies aus dem Stegreif, ohne abzulesen, ohne Notizen. Wie sehr der Niederselterser seinen Sport lebt und liebt, zeigte sich daran, dass er Zeiten und Weiten kennt und zu jedem Athlet eine kleine Geschichte erzählen konnte. Wie über Laura Siegel. Die Hammerwerferin des TuS Weilmünster hatte beim Saisonhöhepunkt, den Deutschen U20-Meisterschaften in Ulm, die Erwartungen nicht erfüllt, „weil du nicht auf deinen Papa gehört hast“. Vater Jürgen hatte der Tochter empfohlen, in einer durch eine Verzögerung sehr langen Pause genügend zu essen. Der Sprössling hörte nicht, unterzuckerte und warf zu kurz. Laura Siegel zählt aber auch so zu „unseren Topleuten, die für uns die Kohlen aus dem Feuer holen“, wie es Martin Rumpf formulierte. Deshalb erhält die Hammerwerferin genau wie Maximilian Klink (LG Dornburg) die Maximalförderung von 1000 Euro. Beide Talente eint, dass sie in Frankfurt mit dem Landeskader trainieren.
Antonia Schermuly und Teklay Rezene eint, dass sie beide dem LC Mengerskirchen angehören, auf der Mittel- und Langstrecke zu Hause sind und die zweithöchste Förderung von 500 Euro erhalten. Dass Schermuly diese Unterstützung rückwirkend für ihren dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften im Halbmarathon der U23 bekam, zeigt, dass der Förderverein keineswegs einem starren Konzept folgt, sondern flexibel auf die Leistungsentwicklung reagiert.
Auch Rezene profitiert von dieser Flexibilität. Der Flüchtling hat keine deutsche Staatsbürgerschaft, taucht deshalb auch in keiner Bestenliste auf und darf auch nicht bei den nationalen Titelkämpfen starten. „Aber du hast eine Bestmarke nach der anderen geknackt. Und diese Leistung wollen wir belohnen“, erklärte Rumpf die Entscheidung des Fördervereins. Gleichzeitig würdigte er die Arbeit im Verein: „Mit Norbert Rautenberg hast du nicht nur einen tollen Trainer, sondern auch einen ganz tollen Menschen an deiner Seite.“
In den Genuss der regulären Förderung kommen weitere elf Leichtathleten. Sie erhalten 200 Euro und noch einmal 300 Euro, wenn sie bei Deutschen Meisterschaften unter die besten Acht kommen. „Das ist schon verdammt schwer, aber wenn ich mir euch so anschaue, dann traue ich das dem einen oder anderen durchaus zu“, machte Rumpf den Talenten Mut für das Sportjahr 2020.
Zu dieser Riege zählt mit Sebastian Arnold, Nico Weinbrenner, Jonas Schliffer und Jonah Wagner neben Laura Siegel noch ein weiteres Quartett der Talentschmiede des TuS Weilmünster. Auf sogar sechs Nominierungen bringt es die LG Dornburg, denn außer Maximilian Klink gehören Florian Hanz, Paula Zollmann, Philip Stahl, Theresa Lukas und Cristiano Kaiser zum Süwag-Team. Gerade Letzterem drückt Martin Rumpf die Daumen: „Come back stronger“, wünschte er dem langzeitverletzten Mehrkämpfer nach seiner Leidenszeit eine erfolgreiche Rückkehr in die Wettkampfsaison. Was der Westerwälder hinter sich hat, hat Alina Schmidt noch vor sich. Die Dreispringerin des LC Mengerskirchen zog sich einen Kreuzbandriss zu. Dass sie dennoch zum Förderteam gehört, dokumentiert die Wertschätzung der Verantwortlichen ebenso wie der Glaube daran, dass das Sprungass gestärkt zurückkommt. Komplettiert wird die finanziell unterstützte Riege von Gina Heck, Jonathan Noll (beide TV Elz) und Madleen Manneschmidt (LSG Goldener Grund).
Dass auch Nachwuchstalenten außerhalb dieses Kreises vom Förderverein geholfen wird, zeigt sich am Beispiel von Brikena Gashi (TG Camberg), Leon Brinkmann (LC Mengerskirchen), Julia Kaiser (LG Dornburg) und Ina Ehrmann (TV Elz). Dieses Quartett bekommt eine einmalige Zuwendung über 100 Euro. „Es soll ein Zeichen sein, dass ihr uns positiv aufgefallen seid“, erklärte Martin Rumpf. Und wer weiß: Vielleicht gelingt diesen jungen Athleten im nächsten Jahr ja der Sprung ins Förderteam.