Beim Verbandstag des Hessischen Leichtathletik-Verbandes in Wetzlar gibt es einen Führungswechsel. Auf die gebürtige Riedstädterin Anja Wolf-Blanke folgt Präsident Klaus Schuder.
WETZLAR - Der Hessische Leichtatheltik-Verband (HLV) hat einen neuen Präsidenten: Beim 45. Verbandstag in Wetzlar wählten die Delegierten aus den 27 Kreisen Klaus Schuder an die Spitze des viertgrößten Sportverbandes in Hessen. Schuder (TV Neu-Isenburg) tritt die Nachfolge von Anja Wolf-Blanke (62) an, die seit 1991 dem Präsidium angehörte und die die Geschicke der hessischen Leichtathletik seit 2007 als Präsidentin leitete.
Die ehemalige Hochspringerin, die in ihrer Jugend elf Mal das Nationaltrikot trug und vor ihrem Umzug nach Alsfeld viele Jahre in Riedstadt (Kreis Groß-Gerau) zu Hause war, übergibt ein „geordnetes Haus“. Vor drei Wochen hatte Wolf-Blanke bereits ihren Posten als DLV-Vizepräsidentin geräumt.
Schuder (Jahrgang 1963) gehört seit zehn Jahren dem Präsidium an, zuletzt als Vizepräsident Süd/Verwaltung. Er verglich die neue Führungsaufgabe mit einem Staffellauf – mal als Startläufer, um Dinge „anzuschieben“, bei anderen Themen als Schlussläufer, um die gestellten Herausforderungen „gut ins Ziel zu bringen“.
Der Präsident beginnt seine Amtszeit mit einem nahezu unveränderten Team. Neu im HLV-Präsidium ist ein Trio: Michael Krichbaum wurde zum Vizepräsidenten Süd/Verwaltung gewählt. Für die nicht wieder angetretenen Wilfried Bluhm und Johannes Willschewski erhielten Markus Czech und Klaus Frömel das Vertrauen der Delegierten. Die übrigen acht Posten im Präsidium blieben unverändert.
Als Anja Wolf-Blanke in ihrer Ansprache ihre langjährige Mitstreiterinnen erwähnte und schließlich ihrem Mann Martin dafür dankte, „unsere Kinder oft alleine großgezogen“ zu haben, da sie oft unterwegs gewesen sei, flossen bei der Hobby-Bildhauerin sogar Tränen. „Du hast dich stets vor mich, hinter mich oder an meine Seite gestellt, das werde ich dir nie vergessen“, stockte die Stimme, als sie ein letztes Mal ans Rednerpult trat.
Zuvor hatte sie Bilanz gezogen und einige Kernpunkte ihrer 2007 begonnenen Präsidentschaft herausgearbeitet. Beispielsweise, dass unter ihrer Führung der Etatentwurf von einst 955 000 auf nun 1 250 000 Millionen Euro gesteigert werden konnte. Dass sich statt zweier Voll- und zweier Halbtagsarbeitsplätze inzwischen 14 hauptamtliche Beschäftigte als Servicezentrale um die Belange der Mitglieder kümmern.
In die Reihe derer, die Präsente überreichen durften, reihte sich auch LSB-Chef Rolf Mülle ein, der zu Anja Wolf-Blanke sagte: „Weil du immer gesagt hast, dass dir ein Onkel, der etwas mitbringt, allemal lieber ist als eine Tante, die nur Klavier spielt.“