Schnelles Aus für Andrea Petkovic in Bad Homburg

Die Bad Homburg Open waren schnell vorbei für Andrea Petkovic. Die Darmstädterin unterlag der Russin Darja Kasatkina am Sonntagabend nach etwas über einer Stunde mit 1:6, 2:6. Foto: dpa
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Darmstädterin verliert ihr Erstrunden-Match gegen Darja Kasatkina 1:6, 2:6. Olympiasiegerin Belinda Bencic muss verletzt passen, US-Open-Siegerin Sloane Stevens scheidet aus.

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BAD HOMBURG. Angelique Kerber war es höchst unangenehm, was sie ihrer Freundin da angetan hat. Als Turnierbotschafterin der Bad Homburg Open durfte sie auch Losfee spielen und zog als erstes den Namen Andrea Petkovic. Da verging ihr schlagartig das Lächeln, weil damit ihre Freundin gegen die Nummer eins der Setzliste spielen musste: Darja Kasatkina, Zwölfte der Weltrangliste und angereist mit dem Selbstvertrauen, zuletzt im Halbfinale der French Open gestanden zu haben.

Muss auf Rasen kein zwingender Vorteil sein, wurde in der Praxis aber als Klassenunterschied schnell erkennbar. Nach 15 Minuten stand es 4:0, nach 22 Minuten war der erste Satz vorbei, nach 67 Minuten das ganze Match. Ergebnis: 6:1, 6:2 für Kasatkina.

"Sie war heute einfach die bessere Spielerin", sagte Andrea Petkovic nach dem Spiel gegen die Russin, die sie beim zuvor einzigen Vergleich 2019 in drei Sätzen geschlagen hatte - auf dem Rasen von Eastbourne. "Der erste Satz war kein Tennismatch, da habe ich mich viel zu sehr beeilt, die Punkte zu machen und habe 700 Fehler gemacht. Der zweite Satz war ein Tennismatch. Da hatte ich meine Chancen, gegen eine Kasatkina in dieser Form muss man dann aber jede Chance mit einem Winner abschließen. Wenn man so einen schlechten ersten Satz in den Knochen hat, traut man sich das aber nicht zu", fasste die 34-Jährige das Match zusammen.

Im zweiten Satz hatte die Darmstädterin tatsächlich gezeigt, auch mit einer Weltranglisten-Zwölften noch auf Augenhöhe spielen zu können, aber auch die sehenswertesten langen Ballwechsel endeten zu oft mit einem eigenen Fehler. Kurz nach der bei zwei Breakbällen vergebenen Chance, auf 3:4 zu verkürzen, beendete schließlich der sechste Verlust eines eigenen Aufschlagspiels das Match der ersten Runde, nach der sie an gleicher Stelle im Vorjahr noch in Siegerstimmung ein Petko-Tänzchen gezeigt hatte.

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Mit einer anderen langjährigen Wegbegleiterin hatte es Angelique Kerber ebenfalls nicht gut gemeint. Sabine Lisicki loste sie nämlich die Zweitplatzierte der Setzliste zu: Belinda Bencic. Aber die Olympiasiegerin aus der Schweiz knickte im Finale des Turniers von Berlin um, musste aufgeben und kann entsprechend nicht nach Bad Homburg kommen. Nun spielt Sabine Lisicki gegen Tamara Korpatsch, die als Lucky Loserin ins Hauptfeld rutschte. Auf hessischen Tennisplätzen eine gute Bekannte, hat die Berlinerin doch 2016 das Weltranglistenturnier in Darmstadt gewonnen - als Qualifikantin.

Mit Sloane Stephens ist auch schon eine der fünf Grand-Slam-Siegerinnen ausgeschieden, mit deren Namen im Vorfeld des Turniers getrommelt wurde. Weil Viktoria Azarenka am Freitag kurzfristig abgesagt hatte, sind noch drei Grand-Slam-Championessen im Rennen.

Darunter Angelique Kerber, die sich selbst den Einstieg in die Titelverteidigung ungleich einfacher machte. Die Kielerin loste sich ein Spiel gegen eine Qualifikantin zu. Das wird am Montg (16.30 Uhr)Anastasia Gasanova sein, Russin, 147. der Weltrangliste.

Ihrer Freundin hat Kerber zwar noch kein Wiedergutmachungsgeschenk für das harte Los gemacht. "Das werde ich aber mal einfordern", sagte Andrea Petkovic, die trotz der Enttäuschung auch schon wieder lachen konnte.