Lange hielt sich der Hessische Tennis-Verband (HTV) bedeckt, nun hat er reagiert - mit einer Pressemitteilung, die in Sachen Öffnung der Tennisplätze und Medenrunde Hoffnung weckt.
. Wetzlar (lew). Ein gewisser Unmut regte sich in den vergangenen Tagen schon bei den Tennisspielern in der Region, die weiterhin ungeduldig darauf warten, wieder das Racket schwingen zu dürfen. Hauptgrund hierfür: In fünf deutschen Bundesländern (Berlin, Brandenburg, Bremen, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern) ist dies seit vergangener Woche schon möglich, am 4. Mai wollen Schleswig-Holstein und Hamburg nachziehen. Doch was ist mit unserem Bundesland? Lange hielt sich der Hessische Tennis-Verband (HTV) bedeckt, nun hat er reagiert - mit einer Pressemitteilung, die in Sachen Öffnung der Tennisplätze und Medenrunde "offene Fragen beantworten, Unsicherheiten verkleinern und etwas Planungssicherheit geben" soll.
Schutz der Gesundheit steht an erster Stelle
In dieser weist der HTV noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass die Entscheidung über die Öffnung der Sportanlagen, und damit auch der Tennisanlagen, nicht bei ihm liege, sondern bei der Landesregierung. Dennoch sei man "seit Wochen" in Kontakt mit der Politik, um die Wiedereröffnung der Tennisanlagen "möglichst schnell zu erreichen", wobei der Schutz der Gesundheit "an erster Stelle" stehe. "Tennis ist aber aufgrund der Spielweise eine risikoarme Sportart, und wir glauben, dass eine Öffnung unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln vertretbar ist. Wir haben hierzu sowohl - wiederum gemeinsam mit dem DTB - Vorschläge zu Verhaltensregeln beschrieben als auch uns darum bemüht, medizinische Einschätzungen zur Infektionsgefahr beim Spielen, zum Beispiel beim Anfassen der Bälle, zu bekommen", heißt es in dem Schreiben.
Es folgt der von den heimischen Spielern wohl am sehnlichsten erwartete Satz: "Wir hoffen, dass Tennis in Hessen ab dem 4. Mai erlaubt wird." Bestätigt sich diese Hoffnung, dürften also auch hierzulande ab der kommenden Woche unter Einhaltung entsprechender Verhaltenregeln die Courts wieder betreten und Filzkugeln über die Netze geschlagen werden.
Verband verschickt neue Rahmenspielpläne
Da stellt sich nun zwangsläufig auch die Frage, was aus dem "Kerngeschäft" der lokalen Vereine, dem als Medenrunde bezeichneten organisierten Wettspielbetrieb wird? Bislang war der Start für "nicht vor dem 7. Juni" angedacht worden. Nun wird der Verband präziser: "Ab dem 8. Juni könnten Wettspiele wieder möglich sein. Wir haben verschiedene Terminpläne erarbeitet: einen, der am 15. Juni den Start der Medenrunde vorsieht, aber auch andere, um auf weitere Verschiebungen des Wettspielbetriebs reagieren zu können. Unser Wunschzeitplan lässt die Medenspiele ab dem 15. Juni beginnen, spart die Sommerferien aus und setzt die Begegnungen nach den Ferien fort", steht in der vom HTV-Präsidium unterzeichneten Mitteilung, der entsprechende, als "Notfallplan" benannte und als "vorläufig" definierte neue Rahmenspielpläne für "Jugend" und "Erwachsene" beigefügt sind.
Mannschaftsführer äußern sich in Online-Umfrage
Übrigens: Im Vorfeld hatte der HTV eine Online-Umfrage bei den Mannschaftsführern durchgeführt, um sich ein Bild über deren Meinung zu "bestimmten Rahmenrichtlinien" zu machen. 2770 "MF"s nahmen teil, 63 Prozent entschieden sich "für eine Medenrunde ohne (Auf- und) Abstieg".
So langsam kommt der Stein also ins Rollen und erscheint ein baldiger Start der Tennissaison 2020 sehr wahrscheinlich. Der Sport hat seine Hausaufgaben jedenfalls gemacht und sieht sich gerüstet, jetzt muss nur noch die Politik mitspielen.