Montag,
02.12.2019 - 18:00
5 min
Kaum Überraschungen bei Tennis-Kreismeisterschaften der Jugend in der Halle

Von Lena Wagner
Steuerundsdesk Gießen, stelv. Teamleiterin

Hoffnungsvolles Talent: Deniz Yildirim vom TC Wetzlar stellt auch bei den Jugend-Kreismeisterschaften in der Halle sein Können unter Beweis. Foto: Katrin Weber
WETZLAR - Genau ein halbes Jahr, nachdem an gleicher Stelle auf Sand die Titelträger ermittelt worden waren, hat der Tennisbezirk Wetzlar - unter der Federführung von Jugendwartin Jutta Sievers, Trainer Tim Küster und Peter Mitlewski vom Gastgeberverein - am Wochenende auf der Anlage des TC Wetzlar im Bodenfeld die Winterkreismeisterschaften der Jugend durchgeführt.
Zahlen - Daten - Fakten
38 Talente kämpften von Freitagnachmittag bis Sonntagabend auf den drei Hallenplätzen um die Kreistitel in insgesamt acht Altersklassen - drei (U 12, U 16 und U 18) bei den Mädels sowie fünf (U 10, U 11, U 14, U 16 und U 18) bei den Jungs. Die meisten Teilnehmer stellte mit 27 an der Zahl traditionell der gastgebede TC Wetzlar, die übrigen elf Starter verteilten sich auf die Vereine TC Nauborn (3), TC Solms (3), TC BG Braunfels (2), TC Naunheim (1), TC Dutenhofen (1) und TC Bischoffen (1). Gespielt wurde überwiegend im Modus "Jeder-gegen-jeden", um es laut Kreis-Jugendwartin Jutta Sievers "jedem Kind zu ermöglichen, mindestens zwei Spiele zu absolvieren". In den Wettbewerben mit den meisten Meldungen - Juniorinnen U 16 (7) sowie Junioren U 16 und Junioren U 18 (jeweils 6) - wurden zwei Gruppen gebildet, deren Erstplatzierte das Finale um den Siegerpokal bestritten.
Das Beste zum Schluss
Während in den (Gruppen-) Spielen am Freitag und Samstag zumeist recht deutliche Ergebnisse erzielt wurden, ging es am Sonntag bei den Duellen um die Titel deutlich spanndender zu. Eine richtig enge Kiste war das Endspiel der U 16-Juniorinnen zwischen den beiden Wetzlarerinnen Liska Steinruck und Charlotten Picken, dass erst im dritten Satz und damit im Champions-Tiebreak entschieden wurde - zugunsten von Erstgenannter. Aber auch das hochklassige Finale in der U 18 der männlichen Kollegen zwischen den Lokalmatadoren Luca Junker und Noah Lehnhardt hatte es in sich. Fast hätte Lehnhardt seinen TCW-Mannschaftskollegen, mit dem er im Sommer sowohl in der U 18 als auch mit den Herren den Aufstieg in die Gruppenliga geschafft hatte, noch in die Verlängerung gezwungen. Doch Junker wehrte drei Satzbälle seines Gegners ab und rettete sich in den Tiebreak des zweiten Durchgangs, in dem er dann alles klar machte. "Das war ein tolles Match. Ihr habt es wahrscheinlich in der Halle nicht gehört, aber die Zuschauer hinter der Fensterscheibe haben bei dem ein oder anderen klasse Ballwechsel sogar geklatscht", lobte Tim Küster seine ehemaligen Kreistrainings-Schützlinge. "Das sieht schon richtig gut aus bei euch. Es freut mich, dass ihr immer wieder noch einen drauf packt und auch taktisch immer besser werdet."
"Ewig junge Duelle"
Chris Hartmann und Deniz Yildirim sowie Letizia Sanchez Romero und Anastasia Sturm - so heißen sie, die ganz jungen und hoffnungsvollen Talente vom TC Wetzlar, die auch über die Kreisgrenzen hinaus bereits recht erfolgreich sind und sich immer wieder in den Duellen um die Titel gegenüberstehen. So auch auch bei den Hallenkreismeisterschaften. Hartmann, sogar auf Landesebene ganz vorne dabei, setzte sich im Finale der männlichen U 11 gegen Trainingskumpel Yildirim durch. Und Sanchez Romero rang im entscheidenden letzten Jeder-gegen-jeden-Match der weiblichen U 12 ihre aus dem Westerwald kommende Vereinkameradin Sturm nieder. "Wahrscheinlich war das nicht das letzte schöne Finale, dass ihr gegeneinander gespielt habt - nicht nur bei Kreis-, sondern auch bei Bezirksmeisterschaften und bei Turnieren. Bleibt dran, dann werden wir in Zukunft noch viel von euch sehen", prophezeite ihr stolzer Kreistrainer Küster.
"Wiederholungstäter"
Insgesamt vier junge Racketschwinger schafften in diesem Jahr das "Double", soll heißen: schnappten sich sowohl im Sommer draußen auf Sand als auch im Winter indoor auf Teppich und Granulat Platz eins bei den Kreismeisterschaften. Neben Hartmann und Sanchez Romero triumphierten auch Steinruck und Junker zum zweiten Mal in diesem Jahr.
"Debütanten"
Erfreut zeigten sich die Organisatoren über sechs neue Gesichter bei den Jugend-Kreistitelkämpfen. Ihre Premiere feierten die beiden Braunfelserinnen Milla Hoffmann und Ylva Döring (U 12), Linus (U 11) sowie Jannis (U 14) Heuck vom Gastgeberclub, Levin Weber (U 14/Wetzlar) und Maurice Becker (U 16/Solms). "Gerade im Winter, in dem nicht so viele Mannschaftswettbewerbe und Turniere wie im Sommer stattfinden, sind die Kreismeisterschaften eine gute Möglichkeit, Wettkampferfahrungen zu sammeln und mal gegen andere zu spielen als im Training", findet Tim Küster und wünscht sich, dass künftig noch mehr Kinder und Jugendliche die Veranstaltung als Chance be- und diese dann auch ergreifen.
"Titelpremieren"
Während sich viele Teilnehmer schon in den Vorjahren - wenn auch möglicherweise noch in anderen Altersklassen - in die Siegerliste eingetragen hatten, gab es auch zwei Tennistalente, denen dies nun zum ersten Mal gelang. Der Wetzlarer Jonas Büchner setzte sich bei den U 14-Jungs durch, Joel Holmok vom TC Nauborn gelang dies in der nächstälteren Klasse. Er war damit übrigens der einzige von insgesamt acht Kreismeistern, der nicht für den TC Wetzlar gemeldet hatte. Das Endspiel gegen Clemens Witzel gewann Holmok übrigens wenige Stunden, nachdem er mit den Fußball-B-Junioren des FC Burgsolms einen 1:0-Sieg gegen die TSF Heuchelheim in der Gruppenliga gelandet hatte. Ein durch und durch erfolgreicher Tag also für den vielseitig sportlich begabten Teenager.
"Grand mit Vieren"
Apropos durch und durch erfolgreich. Das trifft bei Luca Junker gleich auf das ganze Jahr 2019 zu. Denn der 15-Jährige, der bei den Hallenkreismeisterschaften in der U 18 startete, schaffte nämlich seinen ganz persönlichen "Grand Slam". Nach dem Sieg bei den Kreismeisterschaften im Sommer und den jeweils mit dem Gruppenliga-Aufstieg verbundenen Bezirks(oberliga)-Meisterschaften mit sowohl dem U 18- als auch dem Herrenteam des TC Wetzlar komplettierte er seine Titelsammlung nun mit dem Erfolg bei den Winter-Kreismeisterschaften. Und bereitete damit auch seiner Mutter, die am Final-Sonntag Geburtstag hatte und diesen größtenteils im Bodenfeld beging, um ihren Sohn zu unterstützen, noch ein schönes Geschenk.
Fazit
"Es hätten gerne noch ein paar mehr Teilnehmer, auch aus anderen Vereinen, sein können. Aber vom Niveau der Spiele her, gerade mit den spanennden Finals, können wir sehr zufrieden sein", zeigte sich Kreis-Jugendwartin Jutta Sievers zufrieden mit dem reibungslosen Verlauf der Veranstaltung. Die Titel seien einigermaßen so verteilt worden, wie man es im Vorfeld erwartet hatte, fügte Coach Küster hinzu. "Die Trainingsleistungen haben sich bestätigt. Es war schön zu sehen, wie clever die Jungs und Mädels teilweise auch gespielt haben und die im Training geübten Spielsituationen, die ja in der Halle auf dem schnelleren Belag auch immer ein bisschen anders sind als draußen, auch angewendet worden sind. Da sieht man durchaus auch eine Weiterentwicklung bei den jungen Spielern."