Ungefährdeter Erfolg auch dank italienischer Verstärkung

Turnteam Linden besiegt KTV Fulda deutlich und klettert auf dritten Tabellenplatz. Verletzungspech mit 19-jährigem Neuzugang Federici kompensiert.

Anzeige

LINDEN . LINDEN (ee). Einen deutlichen und nie gefährdeten 61:23-Sieg in der 2. Turn Bundesliga Nord errang das Turnteam Linden im Heimwettkampf gegen die Kunstturnvereinigung (KTV) Fulda - und klettert damit auf den dritten Tabellenplatz.

Allerdings hatte Hallensprecher Tom Pfeiffer am Ende des zweieinhalbstündigen Wettkampfs für die gut 140 Zuschauer in der Lindener Stadthalle gleich zwei schlechte Nachrichten, werden doch die beiden Gastturner, David Rumbutis und Joshua Jack Williams Meehan verletzungsbedingt dem Turnteam in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Der Schwede Rumbutis hatte sich bei der WM in Tokio eine schwere Knieverletzung, der Mallorquiner Williams Meehan sich beim Auswärtswettkampf in Monheim (wir berichteten) eine Fußverletzung zugezogen. Beiden wurden während des Livestreams Genesungsgrüße durch ihre Turnkameraden gesendet.

Aufgrund dieser Verletzungsmisere hatte Teamkapitän Tim Pfeiffer Kontakt zum Italiener Ares Federici aufgenommen - und damit einen Volltreffer gelandet. Der 19-Jährige aus Bustoarsizio studiert in Leeds/England, freute sich so Wettkampfpraxis gewinnen zu können und sicherte sich sogleich das Topscorer-Shirt mit 14 Punkten. Diese Premierenleistung ist umso höher einzustufen, gelang ihm dies doch gegenüber dem für Fulda startenden besten Punktesammler der 2. Turn-Bundesliga Alexey Bogdanov.

Federici wurde als erster Turner sogleich am Boden in den Wettkampf geschickt und legte eine mit mehreren Kombinationen an Schrauben und bei der zweiten Bahn mit Doppelsalto mit Schraube gespickte Übung hin, die sofort für Begeisterung in der Halle sorgte.

Anzeige

Unter den Zuschauern besonders begrüßt wurde HTV-Landestrainer Wolfgang Hambüchen, Vater des Lindener Trainers Christian Hambüchen wie auch von Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen. Er sah ein souveränes Turnteam am Boden, wo neben Federici auch Tim Pfeiffer und Tom Bobzien wie auch Moritz Bulka drei Punkte holten und so eine 15:0-Führung erarbeiteten und bereits den Grundstein für den souveränen Heimsieg legten. Am Seitpferd rangen die Gäste dem Turnteam ein Unentschieden ab, nachdem Federici hier nach seinem souveränen Start patzte und auch Florian Arendt sein Duell verlor. Für Linden holten Neuzugang Nico Köhler und Routinier Yumito Nishiura jeweils vier Zähler. An den Ringen ließen die Gastgeber aber nichts anbrennen, nachdem Bogdanov das Gerät verlassen musste und somit Nico Köhler im direkten Duell fünf Punkte für Linden einfuhr. Moritz Bulka und Ares Federici sorgten für eine komfortable 34:11-Pausenführung.

Auch nach der Pause präsentierte sich das Turnteam am Sprung in bester Form, sicherten Maximilian Kessler, Tim Pfeiffer und Federici einen 9:2-Gerätesieg und bauten die Führung weiter aus. Allerdings gab es am Barren für die Gastgeber nichts zu holen, reichten die vier Zähler durch Florian Arendt und Nico Horvath nicht aus. Am abschließenden Reck gab es nun erstmals keinen "Krimi", war die Entscheidung doch bereits gefallen. So konnten Yumito Nishiura, Maximilian Kessler und Ares Federici befreit Aufturnen und das Gerät souverän mit 14:3 für Linden gewinnen. "Diesmal hat sich frühzeitig der Sieg abgezeichnet und letztendlich sprang ein deutlicher Erfolg heraus", fasste Trainer Christian Hambüchen den erfolgreichen Wettkampf zusammen. Lobende Worte gab es zudem für Neuzugang Ares Federici, dem er einen tollen Einstandswettkampf bescheinigte. "Ein Super-Turner, ein netter Kerl, der bestens zu uns passt. Die Übung am Seitpferd ist danebengegangen, aber das ist Sport, das kann jedem passieren. Ansonsten zeichnen ihn sehr stabile, schöne Grundtechniken aus. Wir sind froh, ihn zu haben und auch, dass er so kurzfristig uns verstärken konnte. Dabei hat er gleich ein Wahnsinnsprogramm an fünf Geräten absolviert, uns extrem geholfen und zurecht das Topscorer-Shirt errungen. Ein so hoher Sieg gibt auch nach der kurzen Pause für die beiden nächsten Wettkämpfe Kraft und Motivation".

2. Bundesliga Nord nach fünf Wettkämpfen: 1. KTV Koblenz 43:17/10, 2. KTG Heidelberg 33:27/ 8, 3. TV Großen-Linden 33:27/6, 4. TG Saar II 31:29/6, 5. KTV Fulda 31:29/ 4, 6. TSV Monheim 29:31/4, 7. TSG Grünstadt 22:38/2, 8. KTV Hohenlohe 18:42/0.