Wieder auf Erfolgskurs: Alex Seifert (l.) punktete mit der EG Diez-Limburg gegen die Hannover Scorpions und siegte in Erfurt.
(Foto: Nicole Baas)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
LIMBURG/DIEZ - Es geht wieder bergauf für die EG Diez-Limburg in der Eishockey-Oberliga Nord. Nach einem 0:3-Rückstand haben die Rockets den souveränen Spitzenreiter Hannover Scorpions noch in die Verlängerung gezwungen und sich einen Zähler gesichert. Den 4:3 (0:0, 1:3, 2:0, 0:1)-Sieg holten sich die Gäste in der Overtime. Bei den Black Dragons Erfurt sprang sogar ein Sieg heraus. Die EGDL gewann mit 3:2 (0:1, 1:2, 1:0) und hat als Zwölfter nur noch zwei Zähler Rückstand auf ben besiegten Tabellenachten.
EG Diez-Limburg – Hannover Scorpions 3:4 (0:0, 3:1, 0:2, 1:0): Die Scorpions reisten mit elf Siegen in Serie an den Diezer Heckenweg an, hatten bisher 15 der 16 Saisonspiele gewonnen. Dazu fehlten bei der EGDL mit Kevin Lavallee, Pierre Wex, Marius Pöpel, Niklas Hildebrand, Marc Stähle, Julian Grund und Nils Krämer insgesamt sieben Raketen. Positiv: Kapitän Lavallee kehrte an die Bande zurück und unterstützte Arno Lörsch im Coaching, Konstantin Firsanov feierte nach Auszeit und Erkrankung ein starkes Comeback im EGDL-Trikot.
Dass die Niedersachsen spielerisch das Heft schnell in die Hand nehmen würden, war zu erwarten. Vom ersten Wechsel weg setzten die Scorpions die Rockets unter Druck. Hannover kombinierte sich zu zahlreichen Torabschlüssen, scheiterte allerdings entweder an sich in Schüssen werfende Raketen oder am starken Keeper Jan Guryca.
TRENNUNG VON RJ REED
Die Rockets und RJ Reed gehen getrennte Wege. „Eine Entscheidung, die beiden Seiten nicht leicht gefallen ist, am Ende aber war sie unvermeidbar“, heißt es in einer Vereinsmitteilung.. „Ich habe leider nicht das zeigen können, was ich mir vorgenommen hatte“, sagt Reed, der sich in seiner Zeit bei der EGDL sofort in die Herzen der Fans gespielt hatte. Bei Vorstand, Sportlicher Leitung und Mannschaft gleichermaßen äußerst beliebt, war der Stürmer einer der Erfolgsgaranten in der abgelaufenen Regionalliga-Saison. Im Sommer war daher schnell klar: Die Rockets gehen gemeinsam mit Reed die Oberliga an. „Leider sind dann Dinge passiert, die die Situation im ohnehin schon angespannten Corona-Jahr noch schwieriger gemacht haben“, sagt Vorstandsmitglied Willi Lotz. Zum einen verletzte sich Reeds kongenialer Sturmpartner Kevin Lavallee schon früh und fällt nach wie vor aus. Und auch der Kanadier quält sich seit Wochen mit Schmerzen. „Ich bin selbst angeschlagen. Dazu war es schwer, mit immer wieder wechselnden Sturmpartnern einen Rhythmus zu finden. Wir alle haben hart dafür gearbeitet, die Ausfälle als Team zu kompensieren. Aber es war nicht immer einfach.“ Unter der Woche einigten sich Reed und der Verein daher darauf, die Zusammenarbeit zu beenden. Reed wird vor seiner Rückkehr nach Kanada weitere medizinische Untersuchungen in Deutschland absolvieren. (tn)
Im zweiten Drittel machte sich die spielerische Überlegenheit dann aber auch auf der Anzeigetafel bemerkbar. Zwar kämpfte die EGDL vorbildlich und verteidigte stark, dennoch fand der Oberliga-Spitzenreiter gleich drei Mal eine Lücke: Tomi Wilenius (24.), Christoph Kabitzky (31.) und Fedor Kolupaylo (33.) schossen eine verdiente 3:0-Führung für die Scorpions heraus. Aber auch die Rockets sendeten ein wichtiges Lebenszeichen: Marc Zajic traf in Überzahl zum 1:3 (36.).
Die Gastgeber wussten nicht nur defensiv zu überzeugen, sie ließen im letzten Drittel auch vorne die Tore folgen: Beim 2:3 durch David Lademann flog die Scheibe aus größerer Distanz an Freund und Feind vorbei in die Tormaschen (48.). Den Ausgleich kurz vor Schluss in doppelter Überzahl erzielte Routinier Steve Slaton im Nachsetzen (58.). Dass Hannover am Ende durch den Treffer in Overtime von Mario Valery Trabucco (61.) den Sieg fix machte, war auch aufgrund des Schussverhältnisses von 63:16 verdient.
„Wir sind stolz, dass wir einen Punkt geholt haben“, sagte Rockets-Trainer Arno Lörsch. „Die Mannschaft hat großartig gekämpft und sich einer Verletztenliste gestellt, die ich schon gar nicht mehr aufzählen kann.“
Tore: 0:1 Tomi Wilenius (24.), 0:2 Christoph Kabitzky (31.), 0:3 Fedor Kolupaylo (33.), 1:3 Marc Zajic (36.), 2:3 David Lademann (48.), 3:3 Steve Slaton (58.), 3:4 Mario Valery Trabucco (61.)
Black Dragons Erfurt – EG Diez-Limburg 2:3 (0:1, 1:2, 1:0): An die gute Leistung vom Heimspiel gegen Spitzenreiter Hannover Scorpions anschließen – mit dieser Vorgabe waren die Rockets vor Jahresschluss nach Erfurt gereist. Das gelang bravourös. „Die Mannschaft hat von Beginn an das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, sagte EGDL-Trainer Arno Lörsch. „Wir wollten in der neutralen Zone eng stehen und wenig zulassen, den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen.“ Das gelang sehr gut, dazu machte Philipp Halbauer kurz vor der Pause das wichtige 1:0 für die EGDL in Überzahl (20.).
Limburg-Diez ließ sich auch von Erfurts Ausgleich durch Enzo Herrschaft (26.) nicht aus der Ruhe bringen. Cheyne Matheson machte mit einem seiner sehenswerten Konter das wichtige 2:1 (33.), kurz vor der zweiten Pause machte zudem der scheidende RJ Reed (siehe Infokasten) in Überzahl das vorentscheidende 3:1 (40.). Erfurt kam im letzten Drittel zwar noch mal auf 2:3 durch Sean-Alexander Fischer heran (53.), mehr aber ließen die Rockets defensiv nicht zu. Auch eine Unterzahlsituation kurz vor Schluss überstand die EGDL schadlos. „Unter dem Strich ein verdienter Sieg, der neuen Mut in die Mannschaft bringt“, sagte Lörsch. Sein Gegenüber Rafael Joly meinte nach Spielende: „Die drei Punkte für Diez-Limburg sind sehr verdient. Wir haben nicht in unser System gefunden.“