RJ Reed und die EG Diez-Limburg gehen gemeinsam in die Oberliga Nord.
(Foto: Tom Neumann)
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LIMBURG/DIEZ - Dieser Kerl ist einfach eine Marke. Menschlich dufte, sportlich eine Rakete. Und das wird er auch bleiben: RJ Reed und die EG Diez-Limburg gehen gemeinsam in die Oberliga.
Der Topscorer sammelte in seiner ersten Saison an der Lahn in 43 Spielen (Liga und Inter-Regio-Cup) ganz starke 119 Punkte (65 Tore, 54 Vorlagen) – und entschuldigte sich fast noch dafür: „Ich hätte mindestens 15 Tore mehr schießen müssen.“ Auf einen von seinem Kaliber, der auch abseits der Eisfläche eine Erscheinung ist, wollten die Rockets auf ihrem neuen Weg nicht verzichten.
„Menschlich ein Gewinn für die Kabine“
„Ich kann mich noch sehr genau an das Telefonat mit RJ erinnern, als ich ihm sagen konnte: Wir gehen in die Oberliga“, berichtet Rockets-Trainer Arno Lörsch. „Er hat einmal tief durchgeatmet und sich unglaublich gefreut. Coach, dafür bin ich damals nach Europa gekommen, hat er gesagt.“
Der in Millet (Alberta) geborene Kanadier, 1,85 Meter groß, 28 Jahre alt, kam 2016 nach Europa. Der Stürmer spielte in Schweden, in Herford, noch einmal in Schweden und in den Niederlanden, bevor er zur vergangenen Saison von den Rockets unter Vertrag genommen wurde. Nicht ohne Nebengeräusche von außen wohlgemerkt. Das sei ein schwieriger Kerl, der auf dem Eis macht, was er will, hieß es damals. Nichts von dem bestätigte sich. „Menschlich ein ganz feiner Kerl“, sagt Lörsch. „Immer offen für ein Gespräch – egal ob in der Kabine oder außerhalb der Eishalle. Ein klasse Sportsmann und ein menschlicher Gewinn für die Kabine.“
Als sich bei den Rockets die Tendenz in Richtung Oberliga verfestigte, da wurden der EGDL zahlreiche potenzielle Import-Neuzugänge angeboten. Doch selbst die wichtigsten Leistungsträger im Team sprachen sich klar für Reed aus. Motto: „Der will es. Und der hat es einfach verdient.“
„Die Rückkehr zu den Raketen war für mich von Anfang an die erste Option“, sagt Reed: „Die Oberliga ist für mich das Sahnehäubchen.“ Zumal das Corona-bedingte Ende der Vorsaison kurz vor dem Finale gegen Neuwied noch in den Köpfen steckt: „Ehrlich gesagt war es eine ganz bittere Pille, Deutschland unter diesen Bedingungen verlassen zu müssen. Ich war absolut davon überzeugt, dass wir die Meisterschaft gewinnen würden. Und das meine ich keinesfalls respektlos gegenüber unserem Finalgegner Neuwied.“
Die Rolle wird sich für die EGDL in der Oberliga nun natürlich maßgeblich verändern. „An uns als Team kann es keine allzu hohen Erwartungen geben, was auch gut und richtig ist. Wir sind neu und müssen erst einmal ankommen. Natürlich werden wir Tag für Tag antreten und der Liga zeigen, dass wir da hingehören. Aber es wird nicht leicht. Ich bin sehr gespannt auf diese Herausforderung – und ich bin mir sicher, die anderen Spieler sind es auch. Da auch Hamm und Herford den Sprung machen, werden alle drei Teams mit dieser neuen Situation konfrontiert. Es wäre toll für diese Standorte, wenn der Mut belohnt wird und wir schnell in der Oberliga ankommen.“
Damit dies den Rockets gelingt, wird auch wichtig sein, dass RJ Reed erneut eine starke Saison spielt. „Sportlich hat er in den vergangenen Jahren, egal wo er war, immer überzeugt und mit seinen Scores Statements gesetzt“, sagt Arno Lörsch. „Von einem Spieler seiner Klasse erwarte ich, dass er unserem Team auch in der Oberliga einen Schub gibt. Sportlich ist er genau der Richtige für uns. Und der Weg in die Oberliga hat auch ihm viel Antrieb gegeben, noch härter zu trainieren und an sich zu arbeiten. Ich freue mich sehr auf ihn.“