Judo-Bundeskader-Kämpferin Annabelle Winzig kann aktuell ausschließlich Kraft- und Konditionstraining absolvieren.
. MÜNCHEN/BAD HOMBURG (jf). Auch die 19-jährige Annabelle Winzig von der HTG Bad Homburg, die zum Bundeskader des Deutschen Judo-Bundes gehört, muss in München derzeit auf jeglichen Körperkontakt verzichten.
Aber immerhin darf sie im Olympia-Stützpunkt nach einem Sondererlass des Bundes-Innenministers und des Deutschen Olympischen Sportbunds vom 7. April als Kader-Mitglied zumindest im Übungsbetrieb ihrem Sport nachgehen.
"Wir trainieren nur in Kleingruppen mit maximal fünf Personen, die sich nicht verändern und auch unter der Vorgabe, dass sich die verschiedenen Kleingruppen untereinander nicht begegnen. Dabei machen wir kein Judo, sondern ausschließlich Kraft- und Konditionstraining", berichtet die Ex-Europameistersterin, die im letzten Wintersemester in der bayrischen Hauptstadt mit dem Studium der Zahnmedizin begonnen hat.
Wenigstens dort kann sie in der Praxis Hand anlegen. "An der Uni findet Präsenzunterricht statt, denn die praktischen Kurse kann man nicht online umsetzen. Unser Kurs ist in zwei Gruppen aufgeteilt und jede davon hat sieben Wochen Kurszeit", beschreibt die Idsteinerin ihren streng durchgetakteten Alltag.
Von Vorteil für sie ist, dass sie im Olympiastützpunkt München-Großhadern in der Heiglhofstraße (mit drei festverlegten Kampfflächen) von Juniorinnen-Bundestrainer Lorenz Trautmann betreut wird. Bei ihm arbeitet sie zielgerichtet auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris hin. "Olympia 2020 in Tokio war für mich keine Option, sodass die Verlegung ins nächste Jahr für mich auch keinerlei Konsequenzen ergibt", hat bei Annabelle Winzig die Verschiebung der Spiele auf den Zeitraum vom 23. Juli bis 8. August 2021 keine Auswirkungen.
Winzig: "Schade ist allerdings, dass ich in meinem letzten Jahr in der Juniorenklasse 2020 wahrscheinlich keinen internationalen Wettkampf mehr bestreiten kann. Andererseits habe ich jetzt aber genug Zeit, um nach meiner im Dezember erlittenen Schulterverletzung in Ruhe wieder zurück zu kommen." Um dann der Frauen-Bundesligamannschaft der HTG Bad Homburg in der Premieren-Saison 2020 zum angestrebten Klassenerhalt zu verhelfen.