EM am Morgen: Wembley wartet - jetzt gilt's!

aus Die EM 2020

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Die VRM informiert Sie ab früh morgens über das aktuelle Geschehen bei der EM. Foto: peterschreiber.media - stock.adobe
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Heute steigt endlich der EM-Knaller des deutschen Teams gegen England. Spektakulär verliefen die Montag-Achtelfinals: Weltmeister Frankreich ist raus. Das und mehr im Morgenbrief.

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REGION. 24 Nationen messen sich bei der Fußball-Europameisterschaft in 51 Spielen – gesucht wird der neue Europameister. Wir informieren Sie am Morgen mit allen wichtigen News zum EM-Tag.

DFB-Devise: "Wir müssen dieses Spiel gewinnen"

Joachim Löw referierte sachlich zum Klassiker, aber die besonderen Emotionen des anstehenden Wembley-Abends verneinte er nicht. Er dachte am Montag sogar mal "zwei Sekunden" daran, dass das EM-Achtelfinale gegen England sein letztes Spiel als Bundestrainer sein könnte. Aber seinen Kopf beherrschen positive Gedanken und Gefühle. "Für solche Spiele ist man Trainer", sagte der 61-Jährige nach der Anreise nach London: "Die Devise kann nur lauten: Wir müssen dieses Spiel gewinnen." Nervenstärke sei dafür ein wichtiger Faktor: "Man muss ruhig bleiben, cool bleiben. Neben einer guten Mannschaftsleistung entscheiden individuelle Dinge."

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Eines würde sich Löw am Dienstag (18.00 Uhr/ARD und Magenta TV) aber ersparen, wie er sagte: ein Elfmeterschießen. Trainieren ließ er es trotzdem. Den Countdown für den England-Kracher hatte er mit seiner schwarzen Trillerpfeife noch in Herzogenaurach eingeleitet. Das akustische Signal könnte ein historischer Pfiff gewesen sein, da es womöglich sein letztes Training mit den Spielern um Kapitän Manuel Neuer eröffnet hatte. Doch abdanken in Wembley gegen England, das will Löw partout nicht. Sein 198. Länderspiel als DFB-Chefcoach in Englands Fußball-Kultstätte soll nicht Endpunkt, sondern nur ein erster Zwischenstopp auf der kleinen Europatour sein. "Wir wollen den nächsten Schritt machen", sagte Thomas Müller, der als historisch belegter England-Schreck (zwei Tore beim 4:1 im WM-Achtelfinale 2010) nach seinen Knieproblemen in die Startelf zurückkehrt. "Das Finale ist das Ziel", verkündete sogar Robin Gosens. Den Außenverteidiger hat jedoch ebenso wie Antonio Rüdiger "ein kleiner Infekt" erwischt, der beide Stammkräfte schwächt, aber wohl nicht vom Einsatz in der Anfangsformation abhalten wird. Um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen, wollen sich die deutschen Spieler vor Anpfiff auf den Rasen knien.

Kritik an Zuschauer-Aufstockung für Wembley nimmt zu

45.000 Fans dürfen zum Achtelfinale des deutschen Teams gegen England in das Wembley-Stadion. Zu den Halbfinals und dem Endspiel sollen es trotz Corona-Pandemie noch mehr werden. Mehr dazu lesen Sie hier.

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EM-Orakel Flocki: Deutschland gewinnt

Für das Spiel der deutschen Elf gegen England tippt die Waschbär-Dame Flocki auf einen Sieg für Jogis Jungs.Lesen Sie hier den Tipp.

Aus! Frankreich fliegt aus dem Turnier

Frankreich - Schweiz 4:5 i.E. (0:1,3:3,3:3) Tore: 0:1 Seferovic (15.), 1:1 Benzema (57.), 2:1 Benzema (59.), 3:1 Pogba (75.), 3:2 Seferovic (81.), 3:3 Gavranovic (90.) Elfmeterschießen: 0:1 Gavranovic, 1:1 Pogba, 1:2 Schär, 2:2 Giroud, 2:3 Akanji, 3:3 Thuram, 3:4 Vargas, 4:4 P. Kimpembe, 4:5 Mehmedi, Sommer hält von Mbappe

Der Weltmeister ist raus - und wie! Turnier-Favorit Frankreich scheiterte am Montagabend in einem packenden und turbulenten Achtelfinale trotz zwischenzeitlicher 3:1-Führung an der nie aufsteckenden Schweiz. Die Eidgenossen gewannen mit 5:4 im Elfmeterschießen, nachdem sie sich durch eine großartige Aufholjagd zum 3:3 (1:0) nach regulärer Spielzeit in die Verlängerung gerettet hatten. Nach dem Tor von Haris Seferovic (15. Minute) für die Schweiz drehte Altstar Karim Benzema (57. und 59.) zunächst die Partie innerhalb kürzester Zeit. Paul Pogba traf zudem weltmeisterlich (75.). Doch erneut Seferovic (81.) und Mario Gavranović (90.) erzwangen die Nachtschicht in Bukarest. Kylian Mbappè verschoss für Frankreich den letzten Elfmeter. Die Équipe Tricolore dagegen muss zusehen, wenn die Eidgenossen am Freitag ihr erstes Viertelfinale einer Fußball-Europameisterschaft überhaupt bestreitet. In St. Petersburg wartet Spanien. Aus der einstigen Hammergruppe F ist nach dem Aus von Titelverteidiger Portugal und Weltmeister Frankreich jetzt nur noch die deutsche Nationalmannschaft im Turnier verblieben.

Spanier leiden - und siegen

Kroatien - Spanien 3:5 n.V. Tore: 1:0 Pedri (20./Eigentor), 1:1 Sarabia (38.), 1:2 Azpilicueta (57.), 1:3 F. Torres (77.), 2:3 Orsic (85.), 3:3 Pasalic (90.+2), 3:4 Morata (100.), 3:5 Oyarzabal (103.)

Nach einem spektakulären Spiel gingen beide Mannschaften auf eine Ehrenrunde. Der Vize-Weltmeister Kroatien, weil mit diesem Achtelfinal-Aus vielleicht eine erfolgreiche Ära endete. Und vor allem die siegreichen Spanier, die nach einem 5:3 (3:3, 1:1)-Sieg nach Verlängerung in Kopenhagen zum ersten Mal seit ihrem EM-Titels 2012 wieder zu den besten acht Mannschaften eines großen Turniers gehören. Mehr Tore bei einem EM-Spiel gab es nur einmal: 1960 beim 5:4 von Jugoslawien gegen Frankreich. Im Viertelfinale treffen die Spanier am Freitag in St. Petersburg auf die Schweizer. Zwar verspielte die junge Mannschaft von Trainer Luis Enrique in den Schlussminuten der regulären Spielzeit zunächst eine scheinbar sichere 3:1-Führung. Doch die Tore von Alvaro Morata (100.) und Mikel Oyarzabal (103.) in der Verlängerung bescherte ihnen am Ende doch noch einen verdienten Sieg. "Diese Mannschaft weiß, wie man kämpft. Diese Mannschaft weiß, wie man leidet. Diese Mannschaft weiß WIE MAN GEWINNT", schrieben die Spanier gleich nach dem Schlusspfiff auf ihrem offiziellen Twitter-Account. "Das war ein sensationelles Spiel. Wir hatten immer Vertrauen in uns. Wir verbessern uns bei diesem Turnier von Spiel zu Spiel. Wir hätten das Spiel früher entscheiden müssen, aber dann haben wir unseren wahren Charakter gezeigt", sagte Kapitän Sergio Busquets. "Wir vertrauen in unser Trainerteam und in diese Spieler. Wir mussten eine neue Mannschaft aufbauen und sind in einem Reifeprozess. Wir können gegen jeden gewinnen, aber auch verlieren", sagte Luis Enrique nach dem nervenaufreibenden K.o.-Spiel.

Das späte K.o.-Spiel am Dienstag

Glasgow: Schweden - Ukraine (21 Uhr/ARD und Magenta TV) Schweden: Das Team von Trainer Janne Andersson schloss die Vorrunde als Gruppenerster ab - noch vor dem dreimaligen Europameister Spanien, dem man zum Auftakt ein 0:0 abgetrotzt hatte. Besonders der Leipziger Emil Forsberg präsentiert sich stark. Drei der bisherigen vier Tore der Schweden bei dieser EM erzielte der Bundesliga-Profi. Nun soll er sie ins erste EM-Viertelfinale seit 17 Jahren führen. Ukraine: Die Osteuropäer sind bei ihrer dritten EM-Teilnahme erstmals über die Vorrunde hinausgekommen - wenn auch nur als Gruppendritter. Die großen Hoffnungen des vom früheren Stürmerstar Andrej Schewtschenko trainierten Teams ruhen auf dem Ex-Dortmunder Andrej Jarmolenko und Roman Jaremtschuk. Die beiden teilen die bisherigen vier Treffer der Ukrainer bei diesem Turnier unter sich auf.

Hoffen auf Kane, Respekt vor Gosens, Kimmich und Müller

Der in Bischofsheim lebende Opel-Sprecher Mark Bennett, früher Fußball-Experte der UEFA, analysiert Englands Stärken und Schwächen vor dem EM-Spiel gegen Deutschland. Lesen Sie hier das Interview.

Nach dem Aus für Portugal: Ein Ronaldo ist zu wenig

Der Titelverteidiger ist raus: Sportredakteur Björn-Christian Schüßler hat sich damit befasst, was bei den Portugiesen um Superstar Christiano Ronaldo schief gelaufen ist. Lesen Sie sein Ergebnis im Kommentar.

Heidel: "Jetzt können wir auch England packen"

Mainz-05-Sportvorstand Christian Heidel spricht in der neusten Folge des VRM-Podcasts "Heidels EM-Talk" über den emotionalen Klassiker der deutschen Elf im Achtelfinale gegen England, Adam Szalai und Leon Goretzka. Reinhören können Sie hier.

Engländer und das Elfmeter-Drama

Wenn bei großen Turnieren die K.o.-Runde beginnt, schrillen im englischen Team regelmäßig die Alarmglocken. Dann geht nicht selten die Panik um, denn die Historie zeigt: Nach einigen dramatischen Niederlagen vom Punkt haben die Engländer vor dem Showdown Schütze gegen Torwart die Hosen gestrichen voll. Ein Blick in die Geschichte.

Bunte Ecke: Jubel-Nachahmer

Matteo Pessinas ungewöhnlicher Jubel sorgte auch Tage danach noch für Lacher. Mit dem Kopf voran hatte sich der 24-Jährige nach seinem Treffer zum 2:0 gegen Österreich im EM-Achtelfinale (2:1) auf den Rasen des Londoner Wembley-Stadions geworfen. "Ich habe nicht darüber nachgedachte und das gemacht, was mir in den Sinn gekommen ist", berichtete Italiens Mittelfeldspieler nun schmunzelnd. In den sozialen Netzwerken bekommt der Profi von Atalanta Bergamo nun immer mehr Nachahmer-Videos zugeschickt. "Die Leute machen den Jubel am Strand oder im Meer nach, das ist sehr schön", sagte Pessina.

Unsere Berichterstattung zur Europameisterschaft finden Sie in unserem EM-Dossier: Hier klicken

Die EM-Stadien und Spielorte im Überblick:

In dieser interaktiven Karte zeigen wir Ihnen die Spielorte der EM 2020. Klicken Sie auf die einzelnen Icons, um sich die Stadien anzusehen und zu erfahren, wie viele Zuschauer zugelassen sind. Auch eine Ansicht der Karte im Vollbild-Modus ist möglich.

Das Rezept des EM-Tages

Euro kulinarisch: Unser EM-Chefkoch Manuel Kubitza vom Mainzer Cateringunternehmen „Essen für uns“ nimmt uns an jedem Spieltag mit auf einen kulinarischen Abstecher zu den jeweiligen EM-Spielorten.