EM live am Morgen: DFB-Team unter Druck

aus Die EM 2020

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Verteidiger Mats Hummels war mit seinem Eigentor der Pechvogel des Abends. Foto: dpa/Matthias Hangst

Das Nationalteam hat trotz couragierter Leistung gegen Frankreich verloren - und steht schon jetzt unter Zugzwang. Die Reaktionen zum Spiel, ein Rekord und ein Favoriten-Check.

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REGION. 24 Nationen messen sich bei der Fußball-Europameisterschaft in 51 Spielen – gesucht wird der neue Europameister. Wir informieren Sie am Morgen mit allen wichtigen News, die Sie zum Auftakt brauchen.

Auftaktpleite für DFB

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist mit einer Niederlage gegen Frankreich in die Europameisterschaft gestartet. Gruppe F: Frankreich – Deutschland 1:0 (1:0) Torschütze: 1:0 Hummels (20., Eigentor) Hier geht's zum Spielbericht

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Die Reaktionen zum Spiel

Toni Kroos: "Ich glaube, dass wir relativ viel von dem umgesetzt haben, was wir wollten. Wir haben in meinen Augen ein gutes Spiel gemacht. Wir hatten Chancen, nicht weniger als die Franzosen. Am Ende hat ein unglückliches Tor entschieden. Das ist eine Aktion, die man neun von zehn Mal geklärt bekommt. Dass sie nicht 90 Minuten auszuschalten sind, war klar, aber wir haben sie relativ gut kontrolliert. Wir müssen nach vorne schauen. Wenn du das erste Spiel verlierst und drei Gruppenspiele hast, ist der Druck groß. Da muss man nicht drüber reden.

Joshua Kimmich: "Wir haben es nicht geschafft, uns richtig Torchancen rauszuarbeiten. Frankreich war richtig stark. Das 1:0 hat denen brutal in die Karten gespielt. Wir haben es irgendwie verpasst, komplett ins Risiko zu gehen und noch mehr auf das 1:1 zu drücken. Unter dem Strich war es dann doch zu wenig."

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Mats Hummels:"Die Niederlage schmerzt uns sehr und mich besonders, weil mein Eigentor das Spiel am Ende entschieden hat. Wir haben alles reingeworfen und einen tollen Kampf geliefert. Dass wir spielerisch noch Luft nach oben haben wissen wir natürlich auch. Aber man hat gesehen, dass wir uns zerreißen wollen bei diesem Turnier, dass wir Euch wieder begeistern und erfolgreich sein wollen."

Didier Deschamps (Nationaltrainer Frankreich): "Ein großes Spiel gegen einen sehr starken Gegner. Es hätte auch ein Halbfinale oder Finale sein können. Die drei Punkte sind nicht entscheidend, aber sehr wichtig. Dieser Sieg tut gut. Ich wusste, dass meine Spieler bereit sind, und das waren wir. Mit dem zweiten Tor wären wir auf der sicheren Seite gewesen, aber so viel gelitten haben wir auch nicht in der zweiten Halbzeit."

Joachim Löw (Nationaltrainer Deutschland): "Es war ein extrem intensives, spannendes und auch sehr, sehr gutes Spiel von beiden Mannschaften. Beide Mannschaften haben sich überhaupt nichts geschenkt. Ich denke, dass wir kämpferisch und läuferisch alles in die Waagschale geworfen haben. Natürlich war es so, dass wir nicht alle Konter der Franzosen unterbinden konnten. Trotzdem haben wir es überwiegend sehr gut gemacht."

Ronaldos Torrekord im Video

Die Favoriten im Check nach dem 1. Spieltag

FRANKREICH: Das 1:0 im Duell der beiden vergangenen Weltmeister gegen Deutschland war ein guter Start. Und dennoch wohl nur ein Vorgeschmack. Denn die Franzosen haben noch Luft nach oben. Bei zwei Abseitstoren gegen das DFB-Team deutete die Equipe Tricolore ihre Offensivstärke an. Frankreich ist und bleibt der Top-Favorit. DEUTSCHLAND: Taktisch gut und mit Leidenschaft gespielt, aber offensiv noch ohne Durchschlagskraft. Will die deutsche Mannschaft die K.o.-Runde erreichen, ist eine Steigerung schon gegen Portugal unbedingt notwendig. Bundestrainer Joachim Löw will nach dem 0:1 gegen Weltmeister Frankreich "einige Dinge aufarbeiten". ITALIEN: Der EM-Start ist mit dem 3:0 im Eröffnungsspiel gegen die Türkei perfekt gelungen, die Euphorie groß. Das Achtelfinale wollen die Azzurri schon im zweiten Spiel gegen die Schweiz perfekt machen, sogar den Titel hält man im Land des viermaligen Weltmeisters für möglich. Coach Roberto Mancini mahnte aber: "Die EM ist noch lang." SPANIEN: Das ist noch nicht titelreif. Bei weitem nicht. Kicken können sie ja, zweifelsfrei. Aber Tore schießen? Schweden entnervte die Spanier mit einer destruktiven Taktik. Chancen hatten die Spanier, den Ball sowieso die meiste Zeit. Effektivität aber gleich Tore: null. Auch der Heimvorteil wirkte nicht. Beunruhigt sind sie noch nicht. Aber die Torflaute muss schnell beendet werden, soll nicht auch das Turnier für Spanien bald schon wieder vorbei sein. PORTUGAL: Der Titelverteidiger spielt noch nicht auf höchstem Niveau. Das 3:0 gegen Ungarn klingt zwar deutlich, war aber keineswegs souverän. Mehr als 80 Minuten lang bot der Außenseiter dem Favoriten die Stirn. Rekordmann Cristiano Ronaldo ist der entscheidende Mann: Läuft es bei ihm, läuft es für Portugal. BELGIEN: Der Auftakt ist gelungen, Torjäger Lukaku mit zwei Toren beim 3:0 gegen Russland schon wieder in absoluter Topform. Die Gruppe dürften die Red Devils locker überstehen. Danach hängt es auch davon ab, in welcher Form sich der zunächst als Joker eingesetzte Eden Hazard präsentiert. De Bruyne und Witsel stehen zudem kurz vor der Rückkehr. ENGLAND: England träumt. Sterlings 1:0-Siegtreffer gegen Kroatien ließ das Wembley-Stadion für wenige Sekunden beben. Bis zu sechs Spiele inklusive Finale könnten die Three Lions in Londons Fußball-Tempel absolvieren. Kein Team genießt einen größeren Heimvorteil. Und kaum eine Mannschaft ist offensiv stärker besetzt. NIEDERLANDE: Der EM-Start ist gelungen, insbesondere offensiv überzeugte das Oranje-Team um den starken Georginio Wijnaldum, der nach der EM für Paris Saint-Germain spielen wird. Defensiv gab es im ersten Spiel gegen die Ukraine noch ein paar Wackler, an denen Trainer Frank de Boer mit seiner hungrigen Mannschaft arbeiten muss. Mindestens der Einzug ins Achtelfinale sollte aber in der aktuellen Form gelingen.

Die Spiele vom Mittwoch:

Die Gruppen A und B eröffnen den zweiten Spieltag der Vorrunde bei der Fußball-Europameisterschaft. In St. Petersburg geht es für Co-Gastgeber Russland schon fast um alles, nachdem es zum Auftakt eine 0:3-Pleite gegen Belgien gesetzt hatte. Ebenso diffizil ist die Situation bei der Türkei, die nach dem 0:3 gegen Italien nun in Baku unbedingt einen Sieg braucht. Die Italiener ihrerseits haben gegen die Schweiz in Rom das nächste Heimspiel und können mit dem zweiten Erfolg schon das Achtelfinale klar machen. Gruppe B in St. Petersburg: Finnland – Russland (15 Uhr/Magenta TV) Gruppe A in Baku: Türkei - Wales (18 Uhr/ARD und Magenta TV) Gruppe A in Rom: Italien - Schweiz (21 Uhr/ARD und Magenta TV)

Die EM-Stadien und Spielorte im Überblick:

In dieser interaktiven Karte zeigen wir Ihnen die Spielorte der EM 2020. Klicken Sie auf die einzelnen Icons, um sich die Stadien anzusehen und zu erfahren, wie viele Zuschauer zugelassen sind. Auch eine Ansicht der Karte im Vollbild-Modus ist möglich.

Am Mittwoch wandte sich Eriksen zum ersten Mal seitdem via Instagram an die Öffentlichkeit und schrieb unter anderem: "Großer Dank für eure lieben und großartigen Grüße und Nachrichten aus der ganzen Welt. Das bedeutet mir und meiner Familie viel."

Unsere Berichterstattung zur Europameisterschaft finden Sie in unserem EM-Dossier: Hier klicken

Das Rezept des EM-Tages