Darmstädter Eisschnellläufer setzt auf den Endspurt, kommt in einer Kurve aber aus dem Rhythmus und scheidet im Halbfinale des Massenstartrennens. Olympiasieger wird Bart Swings.
PEKING. Felix Rijhnen hatte sich akribisch auf dieses Rennen vorbereitet, doch es sollte nicht reichen für das große Ziel. Der Darmstädter Eisschnellläufer schied im Massenstart-Wettbewerb im Halbfinale aus. Der 31-Jährige lief auf Platz neun ins Ziel, lag am Ende durch die im Laufe des 16 Runden Rennens vergebenen Extrapunkte aber auf Rang 14. Das war weit weg von den ersten acht Plätzen, die für die Finalteilnahme nötig waren.
Rijhnen hatte eine andere Taktik gewählt als bei seinem überraschenden dritten Platz beim Weltcup in Calgary, mit dem er sich seinen Olympia-Startplatz gesichert hatte. Damals hatte er die Flucht nach vorne angetreten. Diesmal setzte er in einem insgesamt hektischen und auch sehr schnellen Lauf auf den Endspurt. Drei Runden vor Schluss lag er auch in guter Position, als an der Spitze das Tempo erhöht wurde. Auf Position fünf schien er den richtigen Zug erwischt zu haben. Es tat sich jedoch eine kleine Lücke auf und in der drittletzten Kurve brachte ihn ein Strauchler bei Tempo 50 aus dem Rhythmus.
An der Spitze gewann der Norweger Kristian Ulekleiv den Endspurt. Dahinter fuhr Bart Swings ins Ziel. Mit dem Belgier, der sein Freund und im Speedskating sein Powerslide-Teamkollege ist, hatte sich Felix Rijhnen auf sein erstes olympisches Massenstartrennen vorbereitet. Nun bleibt ihm nur die Rolle des Anfeuerns im Finale. Es sollte helfen, denn Swings sorgte für den ersten belgischen Sieg bei Olympischen Winterspielen seit 78 Jahren. Der 31-Jährige, der als Speedskater schon acht Mal das Internationale Kriterium in Groß-Gerau gewonnen hat, setzte sich im Endspurt gegen die Koreaner Jaewon Chung und Seung-Hon Lee durch. Um eine Tausensdstelsekunde verpasste mit Joey Mantia ein weiterer früherer Top-Speedskater eine Medaille. Für Bart Swings war es die zweite Olympische Medaille, nachdem er 2018 in Pyeongchang Silber bei der olympischen Premiere des Massenstarts gewann.
Felix Rijhnen selbst wird am Sonntag an der Abschlussfeier teilnehmen und am Montag nach drei Wochen in Peking mit einem Großteil der deutschen Olympia-Mannschaft nach Hause fliegen. Zu Beginnen der Winterspiele hatte der Oberkommissar in der Sportfördergruppe der hessischen Polizei bei seinem Olympia-Debüt den 13. Rang über 5000 Meter belegt.