Die DFB-Elf liegt zur Halbzeit mit 0:1 gegen Außenseiter Ungarn zurück. Der Mainzer Adam Szalai schockte Deutschland mit seinem Führungstreffer.
MÜNCHEN. Deutschland steht vor dem Aus bei der Europameisterschaft: Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw liegt zur Pause in München mit 0:1 gegen Ungarn zurück. Adam Szalai, Stürmer des FSV Mainz 05, schoss den Außenseiter in der elften Minute in Front. Die DFB-Elf findet im strömenden Regen von München keine Lösungen gegen die tief stehenden Ungarn, die wiederum immer wieder gefährlich durch Konter sind. Mats Hummels hatte die beste Chance für die Deutschen, der Dortmunder traf in der 21. Minute aber nur die Latte. Wenige Sekunden später scheiterte Matthias Ginter an Ungarns Torwart Péter Gulácsi.
Die deutsche Auswahl wäre nach jetzigem Stand nur Gruppenvierter, würde damit frühzeitig ausscheiden. Im Parallelspiel steht es 1:1 zwischen Frankreich und Portugal. Die Franzosen wären damit Erster, Portugal Zweiter. Ungarn zöge als Dritter ins Achtelfinale ein.
Sané für Müller
Löw hatte wie erwartet auf Thomas Müller (Kapselverletzung im Knie) verzichtet, der Bayern-Profi sitzt zumindest auf der Bank. Einzige Veränderung im Vergleich zum 4:2 gegen Portugal: Leroy Sané spielt für Müller. Joshua Kimmich hatte nach vier Minuten eine erste Gelegenheit, Gulácsi klärte. Dann die elfte Minute: Der Freiburger Roland Sallai flankte, Szalai beförderte das Spielgerät per Flugkopfball in die Maschen. Der ungarische Kapitän, der am Mittwoch seinen auslaufenden Vertrag in Mainz verlängert hat, wurde von Hummels nicht mehr gestört.
Mitte der ersten Halbzeit wurde der Regen immer stärker, ein strukturiertes Passspiel immer schwerer. Ungarn zog sich weit zurück, Deutschland fand keine Lücke.
Vor dem Spiel wurden 10.000 Regenbogen-Fahnen vor der Arena verteilt. Die Diskussion um die Entscheidung der Uefa, dass die Arena nicht in Regenbogen-Farben beleuchtet werden darf, erhitzte den ganzen Tag über weiter die Gemüter. Uefa-Präsident Aleksander Ceferin erläuterte dazu in der "Welt", dass aus seiner Sicht die Angelegenheit politisch sei, weil gegen die Entscheidung der Regierung eines anderen Landes protestiert werden sollte. „Die Uefa kann kein Werkzeug für jeden Politiker sein, der uns anruft und sagt: Ihr macht jetzt bitte dies und jenes gegen diesen oder jenen Politiker“, sagte der Slowene.
Stattdessen hisste zum Beispiel das Münchner Rathaus Regenbogen-Flaggen, einige Bundesligisten wie Eintracht Frankfurt illuminierten ihre Arenen bunt.