Mit der Übergabe seines Online-Lebensmittelshops real.de hat Real auch seine Beteiligung am Payback-Programm beendet.
REGION. Die Schwarz Gruppe (Lidl, Kaufland) kann ihre Präsenz im Onlinehandel deutlich ausbauen. Der Handelsriese bekam am Donnerstag von der EU-Kommission grünes Licht und kann damit den Online-Marktplatz real.de vom russischen Finanzinvestor SCP Group übernehmen. Die EU-Kommission teilte mit, die Übernahme werfe „angesichts der begrenzten kombinierten Marktpositionen, die sich aus der geplanten Transaktion ergeben“, keine Wettbewerbsbedenken auf. Real.de gehört zu den größten Online-Marktplätzen in Deutschland.
Mit der Übergabe des Online-Lebensmittelshops von real.de an Kaufland hat der Marktplatzanbieter Real auch seine Beteiligung am Kundenbindungsprogramm Payback kurzfristig beendet. Dies teilte das Unternehmen seinen Kunden in der vergangenen Woche per E-Mail mit. Das Aus gelte ab 1. Oktober, aber nur für den Online-Service. Die Payback-Services in den Real-Märkten seien „davon nicht betroffen“.
Wie Rolf Schumann, Digital-Vorstand der Schwarz-Gruppe, betonte, soll der Online-Marktplatz „als weiterer Absatzkanal unser stationäres Geschäft ideal ergänzen“. Der Discount-Spezialist, der mit seinen Sparten Lidl und Kaufland weltweit mehr als 12.000 Filialen betreibt und einen Umsatz von mehr als 100 Milliarden Euro erreicht, agierte bislang im Internet-Handel eher zurückhaltend. Allerdings hat der Online-Handel mit Lebensmitteln in der Corona-Krise einen Boom erlebt.
Die Schwarz-Gruppe profitiert von der Zerschlagung der SB-Warenhauskette Real. Die Metro-Tochter war im Frühjahr von der SCP-Group übernommen worden, die die Warenhauskette Stück für Stück verkaufen will. Wie berichtet, verdichten sich die Hinweise, wie es mit jenen Märkten weitergehen soll, die verkauft werden. Edeka und Kaufland haben zusammen für den größten Teil der gut 270 Real-Märkte beim Bundeskartellamt die Übernahme beantragt. Bei Edeka sind es nach eigenen Angaben 72 Märkte, bei Kaufland dem Vernehmen nach knapp 100. Das Unternehmen selbst spricht von einer „hohen zweistelligen Anzahl“.
Von red