Firmen, die nicht am Netz sind, hat die Corona-Pandemie ganz hart getroffen. Die IHK bringt Unternehmer zusammen, damit sie in Sachen Digitalisierung voneinander lernen können.
DARMSTADT/SÜDHESSEN. (ain). Im Einzelhandel zeigt es sich in diesen Tagen deutlich: Wenn die Läden nicht im Internet präsent sind, brechen ihnen im Lockdown sämtliche Einnahmen weg. Einigen Unternehmern ist dies schon vor einem Jahr bewusst geworden, woraufhin sie eilig Web-Shops an den Start gebracht haben. Aber das ist nicht jedem gelungen. Tatsächlich hat die Corona-Pandemie aber dazu geführt, dass die Digitalisierung in der Wirtschaft an Bedeutung gewonnen hat.
In einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom bestätigten dies knapp 90 Prozent der teilnehmenden Firmen. Gleichzeitig seien den Unternehmen aber auch die eigenen Defizite vor Augen geführt worden. Und weil nicht alle in der Lage sind, hier aufzurüsten, bestehe die Gefahr, dass die Spaltung in der Wirtschaft weiter zunehme, warnt der Verband.
Nachholbedarf haben vor allem kleine Betriebe. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar beschäftigt sich schon eine Weile mit dem Thema und bietet den Firmen Unterstützung. So wurde Anfang des Jahres der Arbeitskreis „Smart Company“ ins Leben gerufen, der sich speziell an Unternehmer richtet, die bis zu 50 Mitarbeiter beschäftigen.
Die Initiatoren waren die IHK-Vollversammlungsmitglieder Kurt Pfeiffer, Geschäftsführer der Echo Medien GmbH, Professor Klaus Michael Ahrend, Vorstandsvorsitzender der Heag Holding AG, Volker Scheidler, Geschäftsführer der Acoris AG und Thomas Rainer Rupp, Geschäftsführer der ADH Deutschland GmbH. „Wir wollen damit eine Plattform zum Wissens- und Erfahrungsaustausch schaffen und den Dialog von IT-interessierten Unternehmern in der Region fördern“, sagt Pfeiffer. Das Angebot richtet sich an Firmen aus allen Branchen.
Die Themen beschränken sich nicht nur auf schnelles Internet und Videokonferenz-Programme. Ganz grundsätzlich geht es um Arbeitsprozesse, Geschäftsmodelle und neue Arten des Zusammenarbeitens. Jeder, der den offenen Erfahrungsaustausch zu Digitalisierungsthemen und -lösungen schätze und sich einbringen wolle, sei willkommen, heißt es von der IHK. Die Teilnahme ist kostenlos.
Übers Jahr sind vier feste Termine anberaumt, entweder bei einem der Unternehmen oder virtuell. Im Mittelpunkt stehen Tipps und Erkenntnisse aus bereits umgesetzten Digitalisierungsprojekten. Die erste Veranstaltung lief am 11. Februar als Videokonferenz. Ein Schwerpunkt war das Thema „Digitalisierung der Buchhaltung“.
Alexander Berger, Gründer und Chef der Smart Data Deutschland GmbH, berichtete über seine Erfahrungen im eigenen Unternehmen. „Mit fünf Mitarbeitern sind wir ein kleiner Betrieb. Aber weil wir Softwareentwickler sind, wollen wir natürlich auch bei Themen wie Buchhaltung digital vorne sein“, sagt Berger. Den knapp 20 Teilnehmern stellte er verschiedene Buchhaltungsprogramme vor, die er sich für den Einsatz in der eigenen Firma angeschaut hatte. „Mein Eindruck ist, dass so ein hemdsärmeliger Austausch gut ankommt“, sagt Berger. Zumal die Erfahrung als Anwender im Mittelpunkt stehe und nicht ein Produkt, das man verkaufen wolle. Deshalb wolle er als Gast auch bei den weiteren Terminen dabei sein.
Diese sind am 4. Mai, 1. September und 23. November, jeweils von 14 bis 16 Uhr.
Mehr Infos gibt es bei Velina Schmitz von der IHK Darmstadt, 06151 871-1270, velina.schmitz@darmstadt.ihk.de.