Im Lahn-Dill-Kreis gibt es so viele Jobs wie noch nie
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt laut Arbeitsagentur auf den Rekordwert von 97 537. Das sind deutlich mehr als vor zehn Jahren.
WETZLAR/DILLENBURG. 97 537 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Lahn-Dill-Kreis - das ist innerhalb eines Jahres ein Anstieg um 2244 Arbeitsplätze, innerhalb der vergangenen zehn Jahre um rund 10 500. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze hat damit im Lahn-Dill-Kreis einen neuen Rekord erreicht. Das meldet die Arbeitsagentur in Wetzlar aktuell.
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Laut Behörde bildet die Zahl den Stand am 30. September vergangenen Jahres ab. Sie zeigt ein Plus von 2,4 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2020. Hessenweit sei die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse im selben Zeitraum um 1,6 Prozent gestiegen.
Den höchsten Arbeitsplatzzuwachs (plus 463) im Lahn-Dill-Kreis verzeichne aktuell der Handel. Es folgen das Gesundheitswesen (457) und die Arbeitnehmerüberlassung (388). "Diese Branche gilt als Frühindikator am Arbeitsmarkt", erklärt Ralf Fischer, Sprecher der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar. "Wenn die Aufträge vor allem bei Industrieunternehmen abnehmen, sind es in der Regel Zeitarbeitnehmer, die als erste freigesetzt werden." Sobald sich die Auftragsbücher wieder füllten, steige zunächst meist die Zahl der Zeitarbeiter, bevor Unternehmen sich zur Einstellung von Festangestellten entschieden.
Nennenswerte Arbeitsplatzgewinne habe es auch in den Branchen "Verkehr und Lagerei" (324), in der öffentlichen Verwaltung (298) sowie bei "Heimen und Sozialwesen" (276) gegeben. Arbeitsplatzverluste registrierte die Arbeitsagentur vor allem in folgenden Wirtschaftszweigen: Metall- Elektro- und Stahlindustrie (minus 141), "sonstige Dienstleistungen, private Haushalte" (minus 91) und "Information und Kommunikation" (minus 70).
Knapp die Hälfte der gewonnenen Arbeitsplätze bildeten sich bei über 55-Jährigen ab. Hier stieg die Beschäftigtenzahl um 1051 Sozialversicherungspflichtige. "Dabei spielt allerdings auch der demografische Wandel eine große Rolle", erläutert Agentursprecher Fischer. "Einerseits verbleiben immer mehr ältere Arbeitnehmer länger auf ihren Arbeitsplätzen, andererseits ,wachsen' stetig mehr Beschäftigte aus den geburtenstarken Jahrgängen in diese Altersgruppe hinein und nehmen ihren Arbeitsplatz quasi in diese statistische Kohorte mit".
Beim Blick auf die Personenkreise stellte die Behörde fest: mehr Männer (+1339) als Frauen (+905) profitierten vom Beschäftigungsaufwuchs. Allerdings seien mehr Teilzeitjobs (+1153) als Vollzeitarbeitsplätze (+1091) entstanden.
Mehr neue Teilzeit-, als Vollzeitarbeitsplätze
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Entgegen dem Trend der vergangenen Jahre nahm auch die Zahl der geringfügig Beschäftigten um 789 Minijobber zu, obwohl diese Arbeitsplätze während der Corona-Krise nicht durch Kurzarbeitergeld gesichert wurden.