DAUTPHETAL/TREBAROV Das Dautphetaler Unternehmen Roth baut seine Aktivitäten in der Sanitärsparte aus. Der Hersteller von Glasduschen und Komplettduschen hat zum 1. Juli das...
. DAUTPHETAL/TREBAROV Das Dautphetaler Unternehmen Roth baut seine Aktivitäten in der Sanitärsparte aus. Der Hersteller von Glasduschen und Komplettduschen hat zum 1. Juli das tschechische Unternehmen Roltechnik übernommen.
Die osteuropäische Firma hat ihren Hauptsitz in der tschechischen Stadt Trebarov und einen weiteren Produktionsstandort in Cervena Voda. Auß;erdem verfügt das Unternehmen, das derzeit 150 Mitarbeiter beschäftigt, über eine Niederlassung in der Slowakei.
Roth erweitert sein Sortiment und verstärkt Präsenz auf den Märkten in Osteuropa
"Die Übernahme hat sich angebahnt, ohne dass wir danach gesucht haben", erläuterte Manfred Roth am Mittwoch in der Redaktion des Hinterländer Anzeigers in Biedenkopf. Vor fünf Jahren habe man einen Partner gesucht, um das Produktprogramm auszubauen - und ihn in der Firma Roltechnik gefunden. Die Beziehung zu dem osteuropäischen Unternehmen und das gegenseitige Vertrauen seien anschließ;end nach und nach gewachsen. Daher habe der Eigentümer, ein tschechischer Finanzinvestor, dem Hinterländer Unternehmen die Firma schließ;lich exklusiv zum Kauf angeboten. Für Manfred Roth eine ideale Entwicklung: "Gerade für einen Mittelständler wie uns ist es wichtig, dass so ein Kauf nicht daneben geht", sagte er.
Mit der Übernahme verbindet Roth vor allem zwei Ziele: Die Firma möchte ihre Produktpalette im Sanitärbereich dauerhaft erweitern. Darüber hinaus will sie einen besseren Zugang zu den osteuropäischen Ländern bekommen.
"Wir sind mit unserem Sanitärprogramm in Westeuropa sehr stark, was Komplettduschen und Glasduschen angeht", sagte Manfred Roth. Roltechnik bringe nun zusätzlich sein Sortiment an Duschabtrennungen, Dampfduschen, Duschtassen und Badewannen sowie Whirlpools ein. "Damit wandeln wir uns zum Komplettanbieter", erklärt Dr. Anne-Kathrin Roth, Chief Marketing Officer für die Roth Sanitärsysteme. Die Firma will die Sortimente schnell noch enger miteinander vernetzen und das auch die Kunden wissen lassen. So ist für das kommende Jahr ein gemeinsamer Stand auf der ISH geplant, nach Angaben der Messebetreiber die weltgröß;te Leistungsschau für den Verbund von Wasser und Energie.
Nutzen will die Hinterländer Firma aber auch die Präsenz von Roltechnik in Tschechien, in der Slowakei und in Ungarn. Und zwar nicht nur für die Sanitärsysteme, sondern auch für die übrigen Sparten des Unternehmens, vor allem die Energiesysteme. Dazu zählen beispielsweise die Rohrsysteme für Flächenheizung und -kühlung sowie die Rohrsysteme für Trinkwasser. "Damit haben wir eine doppelte Synergie", ist Manfred Roth überzeugt.
Eine Synergie allerdings, die nicht zulasten von einem der Standorte gehen soll. Im Gegenteil: Die Erweiterung des Sortiments und die Internationalisierung des Geschäftes brächten Vorteile. "Beide Standorte - Buchenau und Tschechien- können eine weitere Aufwärtsentwicklung erfahren", unterstrich Manfred Roth. Das hätten auch die Mitarbeiter in Deutschland, Frankreich und Tschechien verstanden. Alle seien "sehr zufrieden" gewesen und hätten die Entwicklung begrüß;t, berichtete er.
Am Namen der tschechischen Firma wird sich auf absehbare Zeit erst einmal nichts ändern. Kürzlich erst hatte das Unternehmen seine Firmen im Hinterland, die bis dahin unter unterschiedlichen Namen agiert hatten, unter der Marke Roth zusammengeführt. "Roltechnik ist in Osteuropa eingeführt und bekannt", erklärte Manfred Roth. Daher sei es sinnvoll, den Markennamen mindestens mittelfristig weiterzuführen. Alles Weitere werde eine Strategiegruppe entscheiden. "Man darf so etwas nicht übers Knie brechen."
"Die Übernahme ist ein bedeutender Schritt für unser Familienunternehmen", betonte Manfred Roth. Denn mit dem neuen Standort würden sich zusätzliche neue Wege in Richtung Osten eröffnen.
Roth Industries
Die Roth Industries GmbH & Co. KG 25 ist mit 25 Produktions- und Vertriebsunternehmen weltweit tätig, nach eigenen Angaben in Kernsegmenten als Weltmarktführer. Das 1947 von Heinrich Roth gegründete Familienunternehmen beschäftigt nach der Übernahme von Roltechnik nun insgesamt 1350 Mitarbeiter. Die Geschäftsanteile liegen zu 100 Prozent bei der Familie Roth. Der Umsatz lag im Jahr 2015 bei rund 250 Millionen Euro.