Eine riesige schwarze Kiste, seit zwei Jahren prägt sie das Stadtbild von Haiger: das neue Logistikzentrum samt Hochregallager der Firma Rittal. Was steckt in dieser Kiste...
HAIGER. Eine riesige schwarze Kiste, seit zwei Jahren prägt sie das Stadtbild von Haiger: das neue Logistikzentrum samt Hochregallager der Firma Rittal. Was steckt in dieser Kiste drin? Ein Blick hinter die Kulissen.
Rittal-Vertriebschef Holger Michalka sowie Rittal-Mitarbeiter Manuel Hennings erklären das Innenleben des Logistikzentrums oder wie es im Rittal-Sprech heiß;t: "Global Distribution Center", kurz GDC. Nebenan entsteht derzeit das neue Rittal-Werk. Dort werden aktuell Löcher für die Fundamente gebohrt.
Die Zahlen, Daten und Fakten rund um die Rittal-Logistik, also den Vertrieb der Schaltschränke, in Haiger:
Die Ausmaß;e: Das Gebäude ist 32 Meter hoch, 102 Meter lang und 38 Meter breit. Die Grundfläche misst 4000 Quadratmeter – fast so groß; wie ein Fuß;ballfeld.
Die Baukosten: 40 Millionen Euro.
Das Fundament: Es besteht aus 5000 Kubikmetern Beton, also aus dem Inhalt aus 500 Betonlastern, sowie 2 Millionen Kilogramm Stahl.
Die Regale: Sie bestehen aus 57 Tonnen Stahlgerüst. Würde man die Regalfläche auf einer Strecke auslegen, wäre sie 24 Kilometer lang. Das Hochregallager bietet Platz für 21 500 Schaltschränke. Das Kleinteilelager bietet Platz für 25 000 kleine gelbe Kästen (sie sehen aus wie Postkästen). Darin sind die kleinen Teile, zum Beispiel Schlüssel für die Schaltschränke, gelagert.
Die Paletten: In dem Gebäude befinden sich insgesamt rund 25 000 Holzpaletten, auf denen Ware gelagert und mit Gabelstaplern transportiert wird.
Die Ware: 4000 verschiedene Artikel hat Rittal in Haiger auf Lager. Etwa 350 bis 700 Euro kosten die Groß;schaltschränke. 70 bis 150 Euro kosten die Kleinschaltschränke.
Der Abtransport: 80 Lastwagen fahren täglich mit Ware vom Logistikzentrum ab. Für das Beladen der Lkw gibt es 40 Verladerampen. Weitere 70 Laster nehmen jeden Tag Ware im Werk in Rittershausen auf, auch dort gibt es ein Hochregallager.
Die Lastwagen: Rittal hat keine eigenen Lastwagen, beauftragt aber 15 Partner-Speditionen. Bei 280 Lastwagen von ihnen sind die Planen mit Rittal-Werbung und -Schriftzügen bedruckt.
Die Kunden: Vom Logistikzentrum in Haiger werden sieben Verteilcenter von Rittal in Deutschland bestückt. Von dort werden dann letztlich 20 000 Kunden in ganz Deutschland beliefert.
Die Beschäftigten: 160 Personen arbeiten in dem Logistikzentrum.
Die Höhenretter: Rittal hat acht Mitarbeiter zu Höhenrettern ausgebildet. Sie werden tätig, falls in dem Hochregallager ein Unfall passiert.
Der Löschwasservorrat für den Notfall: 1,5 Millionen Liter Wasser in drei groß;en Tanks. Zum Vergleich: Das groß;e 50-Meter-Becken im Dillenburger Aquarenabad fasst 1,7 Millionen Liter.
Der Sicherheitstrakt: Für die Luftfracht gibt es innerhalb des Logistikzentrums einen extra abgezäunten Bereich. Mitarbeiter, die dort arbeiten werden vorher gescannt, die Arbeit dort ist zertifiziert. Grund: Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 unterliegt Luftfracht besonderen Sicherheitsanforderungen. Sie muss vor dem Verladen in Flugzeuge an Flughäfen geprüft werden. Bis zu einer Woche kann die Ware dann laut Holger Michalka in der Warteschleife an den Flughäfen hängen. Schneller gehe es, wenn die Fracht bereits vorher in einem zertifizierten Verfahren – wie bei Rittal in Haiger – vorbereitet werde.