Zahl der Insolvenzen stagniert

Darmstadt/Südhessen (red). Wegen der anhaltenden Coronakrise erwarten Experten bundesweit für Herbst eine Insolvenzwelle. Die in dieser Woche vom Statistischen Landesamt...

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. Darmstadt/Südhessen (red). Wegen der anhaltenden Coronakrise erwarten Experten bundesweit für Herbst eine Insolvenzwelle. Die in dieser Woche vom Statistischen Landesamt veröffentlichten Zahlen zeigen auch in Hessen insgesamt eine negative Tendenz. In Südhessen aber stagnieren die Zahlen der Unternehmensinsolvenzen, seit März sind es sogar weniger geworden, teilt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar mit.

"Das stimmt uns verhalten optimistisch für den Rest des Jahres", sagt Martin Proba, Leiter des Geschäftsbereichs Unternehmen und Standort bei der IHK. "Der Industrieanteil in Südhessen ist höher, außerdem sind unsere Unternehmen mit sehr innovativen Produkten unterwegs. Deswegen haben sie sich auch in der Vergangenheit immer wieder vergleichsweise krisenresistent gezeigt", sagt Proba. Viele Unternehmen hätten wegen Corona ihre Kosten gesenkt, Strukturen verändert und achteten mehr denn je aufs Liquiditätsmanagement.

Vor allem in Einzelhandel, Gastronomie und im Dienstleistungssektor sei die wirtschaftliche Situation aber auch in Südhessen extrem angespannt. Bei vielen Unternehmen schmelze das Eigenkapital. Das nähere sich schnell der kritischen Grenze, selbst wenn der Hessen-Fonds für Wirtschaftsstabilisierungsmaßnahmen mit stillen Beteiligungen unterstütze. Sollten alle Maßnahmen nicht greifen, weil sich die Märkte nicht erholten, könne die Insolvenz letztlich auch eine Lösung sein, so Proba. Sofern sie richtig vorbereitet und durchgeführt wird. Was zu tun ist und wie der Antrag richtig gestellt wird, erläutern die IHK-Berater.