ASSLAR Wo Standardmikroskope für die Überprüfung industrieller Fertigungsprozesse nicht mehr infrage kommen, hilft die Walter Uhl technische Mikroskopie GmbH & Co KG mit hochwertigen Messmikroskopbaureihen weiter.
Die Geschäftsführer Malte Bernhard (links) und Walter Uhl besprechen die Weiterverarbeitung eines Mikroskop-Grundkörpers.
(Foto: Volkmar)
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ASSLAR Wo Standardmikroskope für die Überprüfung industrieller Fertigungsprozesse nicht mehr infrage kommen, hilft die Walter Uhl technische Mikroskopie GmbH & Co KG mit hochwertigen Messmikroskopbaureihen weiter.
Dabei kann das Unternehmen, so Geschäftsführer Walter Uhl, auf eine Tradition zurückblicken, die bis Oktober 1943 zurückreicht. Der Vater des heutigen Chefs, Oskar Uhl, hatte im Aßlarer Mühlweg einen Heimbetrieb gegründet. Schon damals baute er optische und feinmechanische Geräte. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Geändert hat sich nur die hohe Flexibilität der Geräte, die sich aus einzelnen, serienmäßig gefertigten Bausteinen zu Produkten mit hoher Messgenauigkeit zusammenbauen lassen.
Im Frühjahr 1978 hat Sohn Walter die Firma übernommen. Nach Fertigstellung des Neubaus im Jahre 1985 wurde der Firmensitz in das Aßlarer Gewerbegebiet an der Loherstraße verlagert. Im Januar dieses Jahres wurde Malte Bernard zum zweiten Geschäftsführer berufen.
Er hat den Durchblick: Stefan Hofmann, verantwortlich für Softwareentwicklung und Service bei der Aßlarer Firma Uhl, testet das neue Spezialmikroskop für die Kohlefaserherstellung.
(Foto: Volkmar)
"Unser Baukastensystem", so Uhl, "bringt einen Vorteil an Zeit und Kosten, der nicht zulasten der Präzision geht." In Großserien gefertigte Messmikroskope können dagegen nur mit hohem Zeit- und Kostenaufwand an die firmenspezifischen Mess- und Prüfaufgaben der Unternehmen angepasst werden. Das sei ein nicht zu unterschätzendes Manko, denn bedarfsorientierte Lösungen sind weder kurzfristig verfügbar, noch lassen sie sich im Einsatz problemlos an veränderte Messaufgaben anpassen.
Da solche Lösungen nicht kurzfristig realisierbar sind, die Kunden aber auf schnelle Lieferzeiten drängen, hat der Mittelständler aus Aßlar mit seinen Lösungsansätzen einen klaren Marktvorteil, den er auch durch die kontinuierliche Ausweitung seiner Produktpalette zu nutzen weiß.
Nicht nur im EU-Raum, auch weltweit hat man den Vorteil der Uhl-Produkte für die modulare Materialüberwachung im Fertigungsprozess erkannt. Dafür spricht auch der Exportanteil von über 50 Prozent, wobei die Bestellungen aus Südostasien und Lateinamerika spürbar zunehmen.
"Wir haben auch in den Exportländern einen zuverlässigen Kundendienst, der dort von lizenzierten Vertragspartnern zeitnah wahrgenommen wird", so Malte Bernard.
Messgerät für die Verarbeitung von Kohlefaser sorgt auf der Fachmesse in Mailand für Aufsehen
Eine hohe Flexibilität in der Qualitätssicherung durch eine qualitativ hochwertige und gleichzeitig zerstörungsfreie Messtechnik des Einsatzmaterials gewinnt in der Industrie immer mehr an Bedeutung, ist sie doch eine sichere Basis für hochwertige Produkte. "Ein Grund, warum in unserem Kundenspektrum alle Branchen vertreten sind", erklärt Walter Uhl. "Nicht nur in der Uhrenindustrie, wo unsere Geräte bei Firmen wie Rolex oder Lange und Söhne im Einsatz sind. Auch in der gesamten Automobilindustrie von Audi und Mercedes bis Porsche oder in der Elektronikbranche baut man in puncto Qualitätssicherung auf die Messmikroskope aus Aßlar. Auch die Elektronikindustrie und optische Firmen von Weltruf gehören zu den Kunden des Mittelständlers.
Die speziellen Mikroskope aus dem Hause Uhl setzen sich im Wesentlichen aus einem stabilen Grundkörper (Grauguss oder Naturstein) und einem mit präzisen Wälzlagerführungen ausgebildeten Messtisch zusammen, der über eine Feinverstellung per Hand oder mit einem motorischen Antrieb verschiebbar ist. Dieser Grundstock lässt den modularen Aufbau entsprechend des kundenspezifischen Einsatzes zu. Auch einen Teil der Objektive fertigt das Unternehmen selbst und offeriert parallel eine breite Palette von Objektiven namhafter Hersteller, etwa die Mikro-Objektive aus dem Hause Leica Camera zur exakten Betrachtung von Oberflächen. Das zukünftige Einsatzgebiet eines Messmikroskops bestimmt im Wesentlichen den speziellen Aufbau und die erforderlichen Zusatzkomponenten.
Um den steigenden Anforderungen der Kunden gerecht zu werden, wird bei Uhl permanent geforscht und entwickelt. Allein fünf Mitarbeiter der rund 30-köpfigen Belegschaft sind mit der Umsetzung und Entwicklung neuer Ideen und Techniken beschäftigt.
In diesem Zusammenhang präsentiert die Geschäftsführung ihre neueste Entwicklung: ein Prüf- und Messgerät für die Kohlefaserverarbeitung. Das Spezialmikroskop ist in der Lage, eine Spinndüse mit 36 000 Bohrungen in puncto Durchflussöffnung und damit die Fadenstärke in wenigen Minuten vollautomatisch zu vermessen. Eine Weltneuheit, die auf der ITMA (internationale Textilmaschinenausstellung) in Mailand beim Fachpublikum für großes Aufsehen gesorgt hat.
Ein weiteres Vorzeigeobjekt ist die eigene Ausbildungswerkstatt in den ehemaligen Firmenräumen am Dillufer. Schon vor Jahren hat Walter Uhl diese Lehrwerkstatt eingerichtet, weil er den qualifizierten Nachwuchs in einem so hoch spezialisierten Unternehmen für wichtig erachtet. Diese ausgezeichneten Ausbildungsbedingungen zum Feinwerkmechaniker kommen aber nicht nur den eigenen Lehrlingen zugute. 50 Prozent der aktuell acht Lehrlinge kommen aus anderen heimischen Unternehmen, für die der Mittelständler seine Lehrwerkstatt geöffnet hat. Eine vorbildliche Haltung, für die Walter Uhl schon viel Anerkennung und Lob erhalten hat. (wev)